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Schluchtensteig (7), von Todtmoos nach Wehr

Um 7 Uhr morgens schüttet es wie aus Kübeln, der Himmel ist bewölkt. Doch während des Frühstücks hört der Regen auf und wir richten uns die obligaten Sandwiches. Dazu erhalten wir vom Hotel eine praktische Plasticbox als „B’haltis“. Da unser Hotel etwas über und ausserhalb von Todtmoos liegt, rollen wir den ersten Kilometer gemütlich ein. Es ist ziemlich frisch, gut, wir befinden uns auch auf 820 m.ü.M.

Es ist so kühl hier ...

Es ist so kühl hier …

Die Schlussetappe beginnt in Todtmoos selber und verspricht nochmals einige Höhenmeter. Wir passieren das Ferienhaus Gisela und die gigantisch grosse Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung, dann geht es in den Wald, wo wir einmal mehr auf eine riesige Tanne stossen.

Riesig, nicht wahr?

Riesig, nicht wahr?

Die Gerweck-Tanne.

Die Gerweck-Tanne.

Auf breiten Forstweg geht es nach Schwarzenbach, wo leider kein Café offen hat, weil es kein Café hat. Dafür hat der Landgsthof Sonne eine mehr als korrekte Parkordnung, finde ich.

Wo sind die Gäste?

Wo sind die Gäste?

Wir befinden uns im Tal der Wehra und der Weg führt zum ersten Mal ganz hinunter in den Talboden. Wir queren das Flüsschen und gelangen auf der anderen Talseite ins Dörfchen Au, wo einer, der in einer Scheune arbeitet, unserer Schritte hört und laut ruft: „Bist du es, Josef?“ Dann kommt er raus, um nach Josef zu sehen. Wir alle drei lachen.

Wieder steigt der Weg an über die Wehra, dann geht es in ein Seitentälchen hinein bis zuhinterst, dann wieder hinunter zur Wehra. Wir machen ordentlich Höhenmeter; trotzdem weiss man nie, ob man die Jacke aus- oder anziehen soll. Mal blinzelt die Sonne hinter den Wolken hervor, mal bläst der kalte Wind talaufwärts.

Das Wetter weiss nicht, was es will.

Das Wetter weiss nicht, was es will.

Jetzt folgt ein spektakulärer Abschnitt, wieder hoch über der Wehra, im steilen Hang auf schmalem Pfad, der stellenweise sogar mit einem Drahtseil gesichert ist, geht es talauswärts.

Knapp sichtbar: die Drahtseilsicherung rechts.

Knapp sichtbar: die Drahtseilsicherung rechts.

Immer wieder öffnet sich der Blick ins Tal.

Ausblicke (1).

Ausblicke (1).

Ausblicke (2).

Ausblicke (2).

Wieder erreichen wir auf einem steilen Abstieg den Talboden. Wir überqueren das Flüsschen auf der alten Wehratalbrücke und steigen nochmals steil hoch. Das wird der letzte Anstieg heute, aber der hat es in sich. Schnell sind wir wieder 200 Meter über dem Talgrund. Am höchsten Punkt stossen wir auf einen schönen Rastplatz, wo wir das letzte Sandwich verzehren. Von jetzt an geht es abwärts. Das Wetter hält sich besser als prognostiziert, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, denn über dem Wehrastausee geraten wir in einen erstklassigen Wolkenbruch.

Pflotschnass.

Pflotschnass.

Innert Sekunden schüttet es wie aus Kübeln, und zwar aus den grossen! Ich bin nass bis auf die Unterhosen. Hinter uns liegen 20 Kilometer, vor uns noch etwa eine Stunde Gehzeit. Nicht gerade das, was man sich für den Zieleinlauf in Wehra wünscht. Nach einer halben Stunde hört der Regen auf und die Sonne zeigt sich wieder. Jetzt wechselt der Zustand von nass auf Dampf. Kurz vor Wehr sind wir beinahe wieder trocken. So erreichen wir den Endpunkt des Schluchtensteigs, das Alte Schloss in Wehr, in ganz passablem Zustand.

Brige macht auf den letzten Metern alles klar und sichert sich den Tagessieg mit einem unwiderstehlichen Sprint. Ein Puncheur der Extraklasse eben.

Brige macht auf den letzten Metern alles klar und sichert sich den Tagessieg mit einem unwiderstehlichen Sprint. Ein Puncheur der Extraklasse eben.

Bis zum Landgasthof Sonne müssen wir nochmals einen Kilometer anhängen. So, jetzt sind wir ordentlich müde und freuen uns auf die vielversprechende Küche der Sonne.

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Vom Hotelbett aus sehe ich direkt auf den Dom, und ich sehe einen sonnigen Morgen. Nach dem üblichen Prozedere machen wir uns auf den Weg Richtung Todtmoos. Es geht gleich steil bergauf, und wir sind fast froh, dass es relativ kühl ist.

Blick zurück auf St. Blasien.

Blick zurück auf St. Blasien.

Noch ein letzter Blick auf St. Blasien, dann freuen wir uns auf den Lehenkopf auf 1’039 Metern Höhe, denn dort steht ein Aussichtsturm. Er ist hölzig und hat eine brandneue Fassade, wie es aussieht.

Der Lehenkopfturm. Mehr Infos beim Klick auf das Bild.

Der Lehenkopfturm. Mehr Infos beim Klick auf das Bild.

73 Treppenstufen führen zur obersten Etage, wo vergitterte Aussichtsfenster einen herrlichen Blick in alle Richtungen erlauben, zum Beispiel auf den Feldberg. Ein kalter Wind pfeift durch die Fenster wie verrückt, so dass wir bald wieder absteigen und weitergehen.

Durch Wald und über Wiesen geht es weiter durch die wunderbare Schwarzwaldlandschaft zum nächsten Aussichtspunkt: Horbach.

Beim Rastplatz Horbach.

Beim Rastplatz Horbach.

Hier gibt es sogar eine Panoramatafel. Wäre die Luft klar, könnten wir bis in die Schweizer Alpen und den Jura sehen. Wir geniessen die Pause aber trotzdem an diesem herrlichen Platz.

Sandwich macht glücklich.

Sandwich macht glücklich.

Nun geht es wieder hinab zum Klosterweiher, wo wir das Restaurant nicht berücksichtigen. In der Nähe liegt die Friedrich-August-Grube, ein ehemaliges Nickelbergwerk. Aus dem stammte der Nickel für die erste Nickelmünze weltweit: unseren Zwanziger! Nach dem Aufstieg folgt ein weiterer Aussichtspunkt: Auch vom Kreuzfelsen hat man einen tollen Fernblick bis in die Schweiz.

Beim Aussichtspunkt Kreuzfelsen.

Beim Aussichtspunkt Kreuzfelsen.

Nun folgt eine ausgesprochen schöne Passage durch die freie Landschaft auf über 1’000 Metern Höhe. Allerdings weht uns ein frischer Wind entgegen. Wir finden jedoch eine geschützte Bank für eine weitere Pause.

Der nächste nennenswerte Aussichtspunkt ist der beste, er heisst „Lampenschweine„. Und nach einem Marsch durch blühende Wiesen folgt nach kurzem Aufstieg das Gipfelkreuz. Von dort aus sieht man im Norden die Schwarzwaldberge und im Süden — theoretisch — die Alpen. Die Skipiste auf dem Feldberg ist deutlich zu erkennen.

Vor dem letzten Anstieg rasten wir noch einmal. Dann überschreiten wir hochachtungsvoll den höchsten Punkt der Etappe (1’100 Meter) und steigen bald darauf durch die Hochwehraschlucht ab nach Todtmoos.

In der Schlucht.

In der Schlucht.

Unser Hotel liegt etwas ausserhalb, aber der Extrakilometer lohnt sich, denn es ist das Rössle, ein Viersternehaus.

Schlussaufstieg zum Rössle.

Schlussaufstieg zum Rössle.

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Schluchtensteig (5), von Fischbach nach St. Blasien

Der Wetterbericht gestern verhiess nichts Gutes, der Regen sollte bereits am späten Vormittag einsetzen. Zum Glück gibt’s heute Morgen schon ab 7 Uhr Frückstück, das wird einen frühen Wanderstart erlauben. Wie immer können wir am Buffet gleich die Sandwiches für unterwegs zubereiten, die Hotels sind sich an Wanderer gewohnt und geben uns jeweils Plasticbeutel, Früchte und Müsliriegel ab. Kurz nach 8 Uhr wandern wir von Fischbach los und erreichen bald den Bildstein, einen wunderbaren Aussichtspunkt mit Blick über den ganzen Schluchsee, der den deutschen Fussballfans auch als Schlucksee bekannt ist.

Aussicht vom Bildstein. Nein, die Sonne scheint nicht.

Aussicht vom Bildstein. Nein, die Sonne scheint nicht.

Dann geht es steil hinunter zum See und entlang dem Uferweg durch die Ortschaft Aha. Der Uferweg führt uns um das nördliche Ende des Schluchsees direkt zur fantastisch schön gelegenen Versperstube Unterkrummenhof, wo gemäss Tourenbüchlein „eine Einkehr ein Muss ist“.

Kurz vor dem Unterkrummenhof.

Kurz vor dem Unterkrummenhof.

Solches muss man uns nicht zweimal sagen, aber schon um 10 Uhr vespern? Wir genehmigen uns Kaffee und nehmen dann den Anstieg weg vom See in Angriff. Jetzt beginnt es leicht zu regnen und wir sind froh, dass wir auf dem höchsten Punkt unserer Tour bei der Krummenkreuzhütte (1150 m.ü.M) unser erstes Sandwich am Trockenen verzehren können.

Der topografische Höhepunkt der ganzen Tour.

Der topografische Höhepunkt der ganzen Tour.

Uns kommt ein Wanderer mit riesigem Rucksack entgegen, der sich gleich zu uns setzt und sich auch stärkt. Er macht die gleiche Tour, einfach in umgekehrter Richtung. Und weil er auf den Gepäcktransport verzichtet hat, trägt er halt alles mit. 20 kg schwer sei der Rucksack, aber mit den Wanderstöcken gehe das schon. Nun gut, lieber er als ich.

Der weitere Weg führt uns durch eine schöne Heidelandschaft mit einem höchst interessanten Weg

Das haben wir auch noch nicht gesehen: Fahrspuren mit unterschiedlichem Kies.

Das haben wir auch noch nicht gesehen: Fahrspuren mit unterschiedlichem Kies.

über Althütte, von wo es steil hinuntergeht. Wir passieren wieder eine riesige Tanne

Hier die etwa dreibrigebreite Tanne.

Hier die etwa dreibrigebreite Tanne.

Hier die Tannendaten. Was sind eigentlich "Efm"?

Und hier die Tannendaten. „Efm“ bedeutet übrigens „Erntefestmeter“; mehr über die wunderbare Welt des Rundholzraummasses erschliesst sich über einen Klick auf das Bild.

und erreichen kurz darauf den Windbergwasserfall.

Der Windbergwasserfall.

Der Windbergwasserfall.

Wenig später treffen wir in St. Blasien ein, wo wir uns präventiv nach einem ausländischen Restaurant umsehen. Immer nur Schnitzel essen, das geht auf die Dauer nicht. Schon bald kommt die gewaltige Domkuppel in Sicht. Unser Hotel befindet sich direkt am Vorplatz vor dem Dom, wie das Bild aus unserem Zimmer zeigt:

Blick auf den Dom.

Blick auf den Dom.

Auch von innen ist der Kuppelbau atemberaubend. Mit 46 Metern Höhe sei er der drittgrösste Europas, weiss das Faltblatt, das 30 Cents kostet. Jetzt sei aber höchste Zeit für das Wesentliche, weiss Brige, und das ist um diese Zeit Kaffee und Kuchen. Ihr Schwarzwäldertortenstück ist knapp halb so hoch wie der Kuppelbau …

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Heute Morgen werden wir vom Tschilpen der Spatzen geweckt, die auf den Dachbalken vor den Fenstern unseres Zimmers hausen. Ausserdem scheint die Sonne, endlich! Frühstück gibt es um acht, und eine gute Stunde später sind wir startbereit. Gleich neben dem Schwarzwaldhof Nicklas führt ein Wanderweg zurück Richtung Wutach. Zuerst folgen wir dem Reichenbächle, das in der Nähe der Stallegger Brücke in die Wutach mündet. Der Pfad ist schmal, teilweise sumpfig und überwachsen, aber wunderschön. Bei Stallegg beeindrucken neben der gedeckten Holzbrücke über die Wutach vor allem die mächtigen Tannen. Die grösste ist 52 Meter hoch, hat einen Umfang von gut 4.5 Metern und ist rund 280 Jahre alt.

Weiter flussaufwärts folgt das Wasserkraftwerk Stallegg, das älteste Flusskraftwerk Badens. Seit 1891 produziert es Strom zur Beleuchtung des Fürstenhauses zu Fürstenberg. Auch die erste Bogenstaumauer aus dem Jahr 1895 bewundern wir. Auf schmalen Pfaden geht es weiter auf und ab der Wutach entlang. Beeindruckend ist die Pflanzenvielfalt: Gemäss Wanderführer findet man im Naturschutzgebiet Wutachschlucht 1‘200 der 2‘500 in Mitteleuropa vorkommenden Pflanzenarten. Das glauben wir aufs Wort! Man fühlt sich wie auf einem Märchenpfad (oder wie in einer deutschen Bierreklame).

Als nächstes folgt die Rötenbachmündung, später die Haslachmündung. Vor der Haslachmündung heisst die Wutach übrigens Gutach. Ob Gutach oder Wutach, wir folgen nun sowieso der Haslach Richtung Lenzkirch. Unterwegs streifen wir den Bähnle-Radweg, der auf der Trasse der stillgelegten Strecke von Bonndorf nach Neustadt verläuft. Das wäre auch mal etwas! Für uns aber heisst es weiter auf Schusters Rappen über Wiesen und durch Wald hinunter nach Lenzkirch und mitten hindurch.

Nun folgt der letzte Anstieg entlang des Schwändebächles zur Fischbacher Höhe auf 1115 Metern Höhe. Bei der St. Cyriaks-Kapelle wollen wir auf dem schönen Rastplatz eine Pause einlegen, aber da ist kein Rastplatz zu sehen. Ein Sturm hat unzählige Bäume geknickt und den Platz wohl verwüstet. Auch der Wanderweg ist buchstäblich von Bäumen übersät und wird für ein kurzes Stück über die Strasse umgeleitet. Also heisst es weitergehen steil bergauf bis zum Rastplatz Fischbacher Höchst. Hier gibt es neben einem Brunnen, einer Schutzhütte und einem Grillplatz sogar ein Fussballfeld, und das mitten im Wald! Nun ist es nur noch ein Katzensprung hinunter nach Fischbach, wo unser Hotel gleich am Weg liegt.

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Schluchtensteig (3), von Blumberg nach Holzschlag

Die starken Niederschläge und schweren Unwetter der letzten zwei Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Im schönsten Etappenabschnitt in der Wutachschlucht zwischen Schattenmühle und der Wutachmühle sind einige Brücken und Holzstege weggerissen worden und der Wanderweg ist auf verschiedenen Teilstücken unpassierbar. Schade, schade, schade. Wir wurden schon gestern Abend vom Wirt über die missliche Situation informiert; sogenannte „Wutach-Ranger“ gehen nach Unwettern die ganze Strecke ab und anschliessend werden alle Hotels informiert, wie der Stand ist und was man den Wanderern raten soll. Der Wirt hat uns eine gute Ausweichroute in die Gauchach vorgeschlagen, die sei etwas kleiner als die Wutachschlucht, aber ebenso schön. Gesagt, getan.

So wandern wir heute Morgen zuerst auf der Originalstrecke und steigen bald nach Blumberg steil hinab in den Schleifenbachklamm, sogar auf einer Leiter geht es in das Tobel hinab. Dort bewundern wir die Schleifenbachfälle. Auf der anderen Seite geht es ebenso steil wieder hoch. Das folgende Teilstück verdient das Prädikat lieblich und führt uns über Achdorf, wo die Scheffellinde steht, um an Joseph Victor von Scheffel zu erinnern, dem wir, wie jeder weiss, die vierte Strophe des Badnerliedes verdanken („Alt-Heidelberg, du feine, du Stadt an Ehren reich, am Neckar und am Rheine, kein‘ and’re kommt dir gleich“).

Wir sind aber immer noch an der Wutach, die auch heute braunes Wasser führt und rauscht, als gebe es kein Morgen. Wenig später erreichen wir die Wutachmühle, wo uns tatsächlich eine Absperrung erwartet („Lebensgefahr“). Wir suchen den nahegelegenen Kiosk auf, der mit lauter tollen Schildern gespickt ist („Freibier gibt’s morgen“), wo man uns bescheidet, der Weg sei gesperrt, aber den Wanderweg entlang der Gauchach könne man begehen. Das machen wir auch und werden überrascht von einer schönen Schlucht, wo es wohl immer nass ist, denn alles ist mit Moos überwachsen. Auf dem gleichen Weg geht es nach einer kurzen Rast zurück, und bei der Wutachmühle nehmen wir den Bus, der voll mit Erst- oder Zweitklässlern ist, die auf dem Weg nach Hause sind. Wir steigen zweimal um, denn das Busfahren in verschiedenen Landeskreisen (Waldshut, Freiburg) ist nicht ohne.

Kurz vor unserem Hotel passieren wir eine Bushaltestelle mit dem tollen Namen „Gündelwangen-Lotenbachklamm“. Hier wären wir eingestiegen, wenn die heutige Route normal hätte begangen werden können. Wir steigen aus bei der Haltestelle „Holzschlag Reichenbächle“ und beziehen unser Zimmer im Schwarzwaldhof Nicklas, der genauso aussieht, wie man sich einen Schwarzwaldhof vorstellt.

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Es regnet die ganze Nacht, und zwar in Strömen, man wähnt sich im Tessin. Wir lassen uns Zeit am Morgen, denn der Regen soll je länger je mehr nachlassen. Das tut er auch tatsächlich, es gibt sogar trockene Phasen. Für das Lunchpaket dürfen wir uns vom reichhaltigen Frühstücksbuffet bedienen. Wasser bekommen wir direkt vom Zapfhahn in unsere Flaschen. Gegen halb zehn Uhr marschieren wir los.

Es regnet.

Es regnet.

Der Weg ins Zentrum vom Stühlingen – wo der Schluchtensteig beginnt – führt uns an einem wunderbar gelegenen Kapuzinerkloster vorbei. Ich frage mich, ob sie dort Kresse anbauen.

Schon bald geht es im flachen Tal der unteren Wutach entlang, welche viel braunes Wasser führt und ziemlich tost.

Hochwasser in der Wutach.

Hochwasser in der Wutach.

Wir erreichen die Station Weizen, ihres Zeichens der Beginn der Sauschwänzlebahn. Sie fährt leider nur am Wochenende. Wir folgen mehr oder weniger ihrem Weg. Unter dem Wutachviadukt machen wir Rast und hören einen Zug kommen.

Viadukt der Wutachtalbahn mit Frau (vorne).

Viadukt der Wutachtalbahn mit Frau (vorne).

Es ist aber nur ein Bagger, der transportiert wird, kein Dampf-Museumszug. Die Gegend ist recht wild. Einmal müssen wir halb klettern, weil drei umgefallene Bäume den Weg versperren.

Das Unwetter hinterliess Spuren.

Das Unwetter hinterliess Spuren.

Dann stossen wir auf eine Schneise, in der einst ein Sturm unheimlich gewütet haben muss, so viele umgeknickte Bäume hat es.

Wir steigen die Wutachflühe empor und geniessen die traumhafte Gegend voller Bäume, Felsen, Moose, Farne und Orchideen.

Wutachflühen.

Wutachflühen.

Man fühlt sich ein wenig wie in den Tropen, vor allem auch unter der Regenjacke. Die Wutach liegt immer weiter unten, dafür wird der Ausblick ins Tal immer besser. Dann verlassen wir die Schlucht Richtung Blumberg, unseren Etappenort. Durch Feld und Wald geht es auf den Buchberg.

Aussicht von der Buschberghütte.

Aussicht von der Buchberghütte.

Auf dem höchsten Punkt liegt ein wunderbarer Grillplatz mit bester Aussicht, den wir leider nicht berücksichtigen können, da wir bereits vorher noch eine Pause einlegen mussten.

Nebelschwaden.

Nebelschwaden.

Dann aber geht es bergab, und nach fünf Stunden Wanderzeit und 20 Kilometer in den Beinen erreichen wir unser Hotel in Blumberg. Dort erfahren wir, dass die Regenfälle und das Hochwasser einen Teil unserer morgigen Etappe zerstört haben. Wir wissen noch nicht genau, was gehen wird.

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Schluchtensteig (1), Anreise Brugg – Stühlingen

Die Anreise führt uns durch sehr bekanntes Gebiet. Zuerst nach Turgi, dort Umsteigen Richtung Koblenz, dort wieder Umsteigen Richtung Waldshut. Dort die erste kritische Situation: Als wir das Bahnhofsgebäude in Waldshut verlassen, verfehlt Brige die zweite von drei Treppenstufen, rutscht über den Tritt und fällt filmreif der Länge nach hin. Enden hier schon die Wanderferien? Zum Glück nicht, sie trägt nur den Schrecken und eine leichte Schürfung davon.

Bei der Busfahrt von Waldshut nach Stühlingen wird der Himmel immer schwärzer, ein Gewitter scheint unmittelbar bevorzustehen. Als wir in Stühlingen ankommen, fallen die ersten schweren Tropfen. Wir beziehen im Hotel Rebstock unser Zimmer, das etwas nach Hund riecht, gucken im TV die Abstimmungsresultate und leisten uns anschliessend ein schönes Nachtessen mit vielen Kalorien, schliesslich erwartet uns morgen die erste Etappe.

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