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Tag 5: Donau-Zollernalb-Weg Etappe 1

Heute wechseln wir den Fernwanderweg; der Donauberglandweg hat nur vier Etappen, und diese haben wir bereits hinter uns. Es geht aber nahtlos weiter, und auch die Markierung bleibt dieselbe. Wir starten bei der alten Holzbrücke in Beuron, wo man früher für alles Mögliche Brückengeld zahlen musste.

Dieser Herr ist von der Abgabe befreit.

Nun geht es auf der rechten Seite der Donau stotzig bergauf. Das Wetter ist prächtig, aber die Wege sind immer noch nass, und man wähnt sich in einer Waschküche, denn in der Nacht hat es noch einmal tüchtig geregnet.

Ein letzter Blick auf die Benediktiner Erzabtei St. Martin (Kloster Beuron)

Heute erwarten uns gegen 20 Kilometer Weg und fast 1’000 Höhenmeter, aber die Anstrengung lohnt sich. Zuerst wandern wir auf der linken Anhöhe über der Donau. Heute haben wir uns vorgenommen, keinen Aussichtspunkt zu verpassen. Die ersten beiden heissen «Rauher Fels» und «Eichfelsen», und die Sicht von beiden ist grandios.

Die Donau ist immer noch braun

Dann müssen wir wieder ganz ins Tal absteigen, die Donau überqueren, und auf der anderen Seite hoch zum Schloss Wildenstein.

Dort oben links steht es, das Schloss Wildenstein

Dieses Schloss kann man leider nicht besichtigen, es steht nur den Gästen der darin untergebrachten Jugendherberge zur Verfügung. Auch die vermutlich tolle Aussicht ist den Jugi-Gästen vorbehalten. Ein beeindruckender Platz für ein Lager, denke ich mir.

Aber als nächstes folgt der «Bandfelsen», der sofort unser Herz erobert. Was für ein toller Aussichtspunkt: wunderschön gelegen und mit 270 Grad freier Rundsicht.

Der «Bandfelsen», schöner geht’s kaum
Blick zurück, die Brücke haben wir am Morgen überquert

Es folgen der «Hohle Felsen» und der «Bischofsfelsen» – wir können uns kaum sattsehen.

Schloss Werenwag

Aber langsam werden wir doch müde und durstig, und die letzten Kilometer bis Hausen im Tal ziehen sich, obwohl auch der Schluss der Etappe durch den Wald und über Wiesen sehr malerisch ist.

In Hausen tummeln sich viele Ausflügler, es gibt Minigolf, Kanu, Kajak und Biergarten. Und ausserordentlich viele Motorradfahrer auf der Strasse. Wir setzen uns in einen Biergarten und warten auf unseren Gastgeber, der uns abholt, denn unser Hotel liegt in Langenhart total auf dem Land.

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Weil wir gestern Abend auf der Suche nach einer Gaststätte das schmucke Zentrum von Fridingen erkundet haben, kennen wir heute Morgen den direkten Zustiegsweg zur vierten und letzten Etappe des Donauberglandwegs wie unseren Hosensack.

Nachtessen gab’s gestern übrigens im „Scharf Eck“, einem windschiefen, aber sehr gemütlichen Gasthof („schwäbisch, urig-traditionell, oifach schee!“).

Schiefes Scharf Eck.
An der braunen Donau.

Die Route führt zuerst auf dem Radweg entlang der Donau, die immer noch schlammbraun tost. Dann zweigt der Wanderweg ab und es geht im direkten Stich hoch zur Ruine Kallenberg.

Aufstieg zum Kallenberg. Brige weit vor dem Peloton.
Ruine Kallenberg.

Wir schwitzen wie die Pferde, es ist bewölkt, schwül und extrem feucht. Die Ruine ist ziemlich überwachsen, was die Aussicht etwas schmälert, aber immerhin sehen wir auf die Nordseite des Donautals, das hier einem kleinen Canyon gleicht. Kein Wunder, schliesslich wandern wir zur Zeit mitten im Donaudurchbruch.

Im Donaudurchbruch.

Auf der anderen Talseite erkennen wir das Berghaus Knopfmacher und auf dem Felssporn davor Ausflügler, die ins Tal äugen. Wir ärgern uns gleich nochmals, dass wir diese Felskanzel gestern verpasst haben und schmieden Pläne, wie wir einen Abstecher dorthin in den heutigen Tag einbauen könnten.

Berghaus Knopfmacher auf der anderen Seite.

Das folgende Wegstück ist herzlich unspektakulär, es führt im steten Auf und Ab durch den Wald. Aussicht? Fehlanzeige. Auch heute heften wir unseren Blick auf den Boden unmittelbar vor unseren Füssen, das Terrain ist lehmig, glitschig, und Steine und Wurzeln sind seifig. Das macht müde in den Beinen und im Kopf.

Dann aber weitet sich der Blick plötzlich und wir staunen über die atemberaubende Lage des Schlosses Bronnen, das nur über eine Brücke erreicht werden kann. Wir bewundern die Burg, schade, dass sie sich in Privatbesitz befindet, die Aussicht vom Felsen aus stellen wir uns maximal vor.

Auf dem Weg zum Schloss Bronnen.

Unser Weg führt in engen Kehren steil bergab, wir laufen wieder wie auf Eiern, um nicht auszurutschen, umrunden aber erfolgreich den Fels, der Schloss Bronnen trägt. Dann geht’s ein Bachbett hoch zum sogenannten Aussiedlerhof.

Ein Wanderweg oder ein Bachbett?
So entstand obiges Bild.
Blick zurück auf Schloss Bronnen.

Und wenn es Hof heisst, dann hat es Rindviecher, die die Wanderwege ruinieren. Prompt versinke ich links bis zum Knöchel im Dreck.

Der Drecksweg.

Und fluche herzhaft. Fluchen muss ich auch, weil meine Kamera piepst und rot leuchtet; die Speicherkarte ist voll. Also muss Brige übernehmen.

Jetzt geht es leicht fallend bergab zur Donau und ihr entlang. Das Mädesüss riecht fein.

Mädesüss (rechts), Wasser (unten), Erzabtei (hinten):

Bald erblicken wir die Erzabtei St. Martin von Beuron, an der Stirnseite der Abteikirche prangt ein riesiges Bild mit dem heiligen Mantelteiler; ältere Leserinnen und Leser erinnern sich an die frühere Schweizer 100er-Note … Noch wenige Schritte, und wir sind am ersten Ziel, dem Ende des Donauberglandwegs.

Weil wir noch zu wenig müde sind, beschliessen wir, mit Bahn und Bus von Beuron zum Knopfmacherfelsen zu fahren, und den Abschnitt, den wir gestern im strömenden Regen absolviert haben, gleich nochmals unter die Füsse zu nehmen. Da es bis zur Zugabfahrt noch etwas dauert, genehmigen wir uns Eiskaffee und Himbeerkuchen.

Bahnhof Beuron. Trostlos wie die meisten Bahnhöfe an Nebenstrecken.
Am 4. April 1833 kam der Knopfmacher Fidelis Martin vom Markt in Tuttlingen zurück und war mit seinem Pferd auf dem Weg von Fridingen nach Beuron. Auf der Höhe bei der alten Schanze fing es an zu nachten. Dem Knopfmacher erschien das Hardtfräulein, es lockte ihn auf den steilen Felsen hinaus, wo der Knopfmacher und sein Pferd hinunterstürzten. Erst 14 Tage später fand sie der Klosterschäfer von Beuron tot am Fusse des Felsens.
Ich liebe Beamtendeutsch. „Fahrgastverdichtungen“ … „Verstärkerfahrten“ …

Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dauert nur kurz und wir befinden uns wieder auf dem grossen Parkplatz vor dem Berggasthof Knopfmacher. Dieses Mal geht es direkt zur Felsklippe, die wir gestern verpasst haben und in der Tat, die Aussicht ist beeindruckend! Wir lassen uns Zeit und gucken in alle Richtungen, der Donaudurchbruch lässt uns staunen.

Auf der Felsklippe.
Blick talabwärts.
Blick talaufwärts.

Dann kommt es zu einer Première auf unseren Wanderungen in Deutschland, wir gehen eine Strecke zum zweiten Mal! Auch heute gefällt es uns ausnehmend gut auf der Hochebene, blicken nochmals beim Stiegelesfelsen in die Tiefe, später passieren wir die Kapelle trockenen Fusses, steigen dann ab nach Fridingen und kehren müde, aber zufrieden zurück in den Gasthof Sonne, wo die Wirtin ganz erstaunt ist, dass sie uns nicht – wie eigentlich vorgesehen – in Beuron abholen muss. Ebenfalls im zweiten Anlauf finden wir auch noch den Trocknungsraum für nasse Wanderschuhe.

Ein rundum gelungener Tag also!

Auf der Hochebene.
Die Kapelle, wo wir gestern unter standen.
Im Trockenraum beim Schuhe reinigen.

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Das heutige Ziel ist, auf keinem der rutschigen Wege hinzufallen. Insbesondere vor den Serpentinen vom Gansnest hinunter nach Fridingen wird gewarnt. Aber vorerst sieht das Wetter noch ganz passabel aus, bewölkt zwar, aber trocken und einigermassen warm.

Wir verlassen die ausgesprochen hübsche Mühlheimer Oberstadt und machen uns auf den Weg Richtung Kolbinger Höhle. Der Aufstieg ins Donaubergland ist steil, aber kurz. Wir passieren die Mühlheimer Felsenhöhle (Besichtigung nur mit Voranmeldung) und geniessen die Aussicht vom Gelben Fels ins Obere Donautal.

Wir äugen vom Gelben Fels ins Obere Donautal

Nun geht es durch den Wald, und bald queren wir das Hintelestal, welches für seine Märzenbecher (Grosses Schneeglöckchen) berühmt ist. Vielleicht müssen wir mal im Frühling wiederkommen!

Pilzwetter

Bei der Kolbinger Höhle ist nichts los, sie öffnet offenbar erst wieder im April 2022, und die Hütte ist nur samstags geöffnet. Zwischen der Festbänken spriessen die Pilze.

Kein Höhlenbetrieb bis 2022

Also marschieren wir weiter zum Aussichtsturm Gansnest, wo wir neben einer prächtigen Rundsicht auch ein erstes Sandwich geniessen. Der Turm ist das ehemalige Schieberhaus eines Pumpspeicherkraftwerks; das ehemalige Becken ist noch erkennbar.

Gansnest, Schieberhaus, Bärawasser … Wörter lernen wir wieder!

Inzwischen wird der Himmel immer dunkler, aber die berüchtigten Serpentinen ins Tal schaffen wir noch trockenen Fusses. Erst, als wir am gegenüberliegenden Hang wieder aufsteigen, fängt es an leicht zu regnen.

Beim Knopfmacherfelsen sind wir so irritiert vom hässlichen Restaurant, dass wir den tollen Aussichtspunkt verpassen. Gut, ob wir das Kloster Beuron gesehen hätten, ist fraglich, denn die Sicht wird trüber und der Regen stärker.

Es folgt ein prächtiger Abschnitt mit Blumenwiesen, bevor wir den Stiegelesfelsen erreichen, ein imposantes Felsmassiv mit herrlicher Aussicht ins Donautal. Der Himmel hat nun die Schleusen aber richtig geöffnet, eine fette schwarze Wolke hockt über uns, bewegt sich nicht und leert einfach aus, es ist wie unter der Dusche.

Da kommt die Mattheiser Kapelle wie gerufen. Wir setzen uns auf die Bank unter dem Vordach und machen erst mal Pause. Nach etwa einer halben Stunde lässt der Regen nach.

Blick aus der Mattheiser Kapelle
Blick in die Mattheiser Kapelle

Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Fridingen, allerdings ein nasser und rutschiger. Über den Laibfelsen, ebenfalls mit toller Aussicht, steigen wir ab nach Fridingen – ohne umzufallen.

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Heute morgen merkt man nichts mehr vom ergiebigen Regen der vergangenen Nacht. Es schont, aber es ist bewölkt.

Wir lassen uns das Vier-Sterne-Frühstück schmecken, ich bestelle Rührei und mache mich über die feine Müesli-Auswahl her. Wir werden auch heute wieder mit einem Lunchpaket ausgestattet. Der nette Hauswirt des Hotels erkundigt sich, ob gestern bei der Wanderung alles geklappt habe, er zeigt uns noch voller Stolz eine der Business Suiten des Hotels (wir hätten ja mit Zimmer 202 das kleinste Zimmer zugeteilt erhalten, was uns eigentlich überhaupt nicht aufgefallen ist, das Zimmer war nämlich sehr grosszügig dimensioniert). Anschliessend fährt er uns zum zum einige Kilometer entfernten Startpunkt der Wanderung – wir wurden kurzfristig vor Reisebeginn vom eigentlich vorgesehenen Hotel in Spaichingen in das Hotel Aurelia in der Nachbargemeinde Aldingen umquartiert.

So sparen wir uns den Aufstieg von Spaichingen zum Dreifaltigkeitsberg und können oben auf der Höhe unsere Tagesetappe in Angriff nehmen. Noch immer ist es trocken. Also trocken im Sinne von „kein Regenfall“, es ist nämlich unglaublich feucht. Wir queren den Heuberg, wo die Wolken tief hängen.

Auf dem Heuberg
Schwarzes Meer oder Nordsee? Wir wandern Richtung Schwarzes Meer …

Die Gemeinde Böttingen streifen wir nur am Rande, wo das Industriequartier für mich eine schöne Überraschung bereithält, findet sich doch hier die Porsche-Garage Merkel, die sich auf die Restauration alter Porsches spezialisiert hat.

Auch schöne Aussichten

Die Route führt dann zum Alten Berg, einer flachen Erhebung mit heideartigem Charakter, lockerem Baumbestand, Wacholderbüschen und zuoberst einer Kapelle, von der sich eine beeindruckende Fernsicht in alle Richtungen böte – wären da nicht die Wolken.

Heidelandschaft am Alten Berg
Kapelle am Alten Berg

Beim Schäferbrunnen im Lippachtal rasten wir, weil wir dort auf einen Unterstand stossen, der uns vom drohenden Regen schützt.

Rast beim Schäferbrunnen. Das Brennholz darf am Trockenen sein, die Touristen sollen selbst schauen, wo sie im Regen bleiben.
Im Schäfertal. Wie immer sind wir mausbeinalleine.

Statt auf direktem Weg zur Lippachmühle führt der Donauberglandweg über eine Schleife wieder in die Höhe und entlang der Krete, wo sich immer wieder Blicke ins Tal eröffnen. Der Weg ist nass, und man muss aufpassen, dass man nicht auf Wurzeln oder Steinen ausrutscht. Dann stechen wir wieder ins Tal hinunter zur Lippachmühle, wo sich ein rechter Bach über die Strasse ergiesst.

„Überschwemmung“ bei der Lippachmühle

Jetzt geht es im Sauseschritt entlang der braugrau schäumenden Lippach dem Etappenort Mühlheim entgegen. Die schnurgerade Strecke weist aber noch einige „Bremselemente“ auf.

Bremse 1
Bremse 2

Jetzt endlich befinden wir uns an der schönen blauen Donau, die uns heute aber braun entgegenkommt.

Endlich: die Donau!
Umgehungsbrücke in der Ebene, die wohl bei Donauhochwasser verwendet wird

Wir logieren auf der anderen Seite der Donau in der Oberstadt, im alten Teil des Städtchens Mühlheim im Gasthaus Theresia gleich gegenüber dem Museum Vorderes Schloss. Die schmucke kleine Altstadt verdient ihren Namen wirklich, das Stadttor datiert von 1200 und das beeindruckende Rathaus von 1416.

Stadttor von 1200
Gasse in der Oberstadt
Das uralte Rathaus
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Das Ziel ist heute, nicht nass zu werden. Obwohl praktisch die ganze Schweiz und auch Teile Deutschands vom Hochwasser geplagt werden, hält der Regen sich in der Schwäbischen Alb bisher in Grenzen. Aber auch hier sind die Böden nass und das Wetter stark bewölkt. Die Temperatur bewegt sich zwischen „Wieso habe ich kein Unterleibchen angezogen?“ und „Zum Glück habe ich kein Unterleibchen angezogen!“.

Nach dem Frühstück werden wir vom netten Hausmeister des Hotels Aurelia, wo wir vorzüglich untergebracht sind, nach Gosheim gefahren, wo der Donauberglandweg auf dem Parkplatz unterhalb des Lembergs offiziell beginnt.

Der Start einer neuen Fernwanderung

Es fängt gleich mit dem Aufstieg an : Der Lemberg ist mit 1015 Metern der höchste der „Zehn Tausender“, auf die man hier mächtig stolz ist. Auf dem flachen Gipfel befindet sich neben einem grossen Rastplatz auch ein 33 Meter hoher Aussichtsturm, den wir natürlich besteigen. Der Rundblick wäre grossartig, wenn die vielen Wolken nicht die Sicht versperren würden. Aber immerhin sehen wir bis zum Stuttgarter Fernsehturm.

Blick vom Lembergturm in die Wolken

Nun geht es durch den Wald Richtung Wehingen, und der Weg ist ein klein wenig langweilig. Auch von der Wunderfichte mit den sechs gleichförmigen Riesenarmen steht nur noch der traurige Stumpf.

Nach der Durchquerung von Wehingen geht es auf dem „Knieschnäpperle“ aufwärts und Richtung Kehlen (1001 Meter). Hier oben ist es wunderschön, und wir machen eine erste Pause und geniessen die Aussicht.

Hübsche Landschaft, sogar hinter den Binden

Entlang der Albkante erwacht unsere Wanderfreude endgültig. Wir marschieren weiter über den Hummelsberg (1002 Meter) bis zum Klippeneck und auf den Heuberg, wo ein riesieger Segelflugplatz liegt. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke ins Tal.

Segelflugplatz und auch sonst schön: die Klippeneck und der Heuberg

Kurz nach einer zweiten Rast erreichen wir schliesslich den Dreifaltigkeitsberg, wo es ein Kloster, eine Kirche und ein Restaurant gibt — ein wunderschöner Platz! Auf dem Wallfahrtsweg steigen wir hinab nach Spaichingen, wo es pünktlich nach Wetterprognose um 15 Uhr zu regnen beginnt. Da sitzen wir aber schon bei Kaffee und Kuchen im Trockenen.

Wallfahrtsweg vom Dreifaltigkeitsberg nach Spaichingen
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Donauberglandweg Tag 0: von Brugg nach Aldingen

Unsere Anreise führt über Zürich und Schaffhausen, wo der Rheinfall beeindruckend viel Wasser führt. Der Zug endet in Singen, wo wir um 10:35 Uhr eigentlich Anschluss hätten nach Spaichingen. Allerdings verkünden Lautsprecher und Anzeigetafel lapidar „Zug fällt heute aus.“ Man nehme doch den 11:37 Uhr Richtung Stuttgart …

Singen ist der Hauptsitz der Julius Maggi. Hier werden angeblich 40 Millionen Flaschen Maggi Würze und über 30 Millionen Dosen Ravioli pro Jahr produziert.

Wir warten. Es schüttet wie aus Kübeln. Der Wolkenbruch in Singen will nicht enden; an mehreren Stellen leckt das Perrondach, das Wasser rinnt über Plakatwände. Alles ist nass.

Undichtes Perrondach. Nix Hightech …

Eine Stunde später, es schüttet immer noch, nehmen wir den Zug nach Tuttlingen. In der ersten Klasse finden wir gut Platz. Kaum abgesessen ertönt gut vernehmbar und immer lauter der typische an- und abschwellende Ton des schweizerischen Wasseralarms. Ich denke noch, da hat einer aber einen originellen Klingelton, bis ich realisiere, dass das mein Handy ist. Die Alertswiss-App des Bundes meldet akustisch einen Stufe 4 Wasseralam für die Aargauer Gemeinde Vordemwald. Und weil ich den Aargau als Wohnkanton in der App eingestellt habe, komme ich in den „Genuss“ des Alarms. Schöner Nebeneffekt: im Eisenbahnwagen kennt man mich jetzt …

Der Rest der Anreise verläuft unspektakulär. Umsteigen in Tuttlingen; mit einem Dieseltriebzug nach Aldingen, dann Einchecken im Hotel Aurelia, das am vergangenen Freitag sein Restaurant wieder in Betrieb genommen hat.

Wir verfolgen mit Besorgnis die Schadenmeldungen aus der Schweiz. Aber auch hier in Baden-Württemberg sind Bäche und Flüsse übervoll. Wir sind gespannt, was uns morgen auf der ersten Wanderetappe erwartet!

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Donauberglandweg Tag -1

Morgen machen wir uns auf den Weg in die Schwäbische Alb, um ab Mittwoch auf dem Donauberglandweg zu wandern. Wir freuen uns sehr, obwohl die Wetterprognose in den nächsten Tagen wenig Sonne verheisst und uns ein Wegabschnitt mit Namen «Knieschnäpperle» erwartet.

Nun gilt es aber noch einiges zu erledigen, zum Beispiel die Tomaten in Sicherheit bringen, damit sie im angedrohten Sturm nicht wegfliegen …

Diese Tomaten sind aus einem Experiment entstanden.

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