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Salzalpensteig – die Fotos

Hier nun noch der versprochene Link zum Fotoalbum:

https://photos.app.goo.gl/EsUwjZXPNzP92Dkz5

Abschliessend muss ich sagen, dass uns der Salzalpensteig ausnehmend gut gefallen hat. Jede Etappe war schön, keine langweilig, fast alle anstrengend. Diese Fernwanderung können wir sehr empfehlen, die Gegend und die Menschen sind einfach toll. Das Essen, na ja, sagen wir, ich habe wieder viele Forellen und Saiblinge verdrückt, fehlen wird es mir nicht. Sehr wohl hingegen die Johannisbeerschorle, mein neues Lieblingsgetränk, das in der Schweiz unbekannt ist.

So, nun freue ich mich auf den nächsten Fernwanderweg!

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Salzalpensteig – die Daten

Wie lange der gesamte Salzalpensteig ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die offizielle Website nennt eine Strecke von 230 km, eine Gehzeit von 75 Stunden, 10’000 Meter Aufstieg und 10’000 Meter Abstieg.

Der gesamte Salzalpensteig.
Der gesamte Salzalpensteig.

Diese Strecke gilt aber nur, wenn man den gesamten Weg auf der direkten Route abwandern würde und nirgends Zuwege gehen muss, bis man im Etappenhotel ankommt. Deshalb weichen unsere gemessenen Daten etwas ab:

Gesamte gewanderte Strecke: 264 Kilometer

Wanderzeit: 60 Stunden und 12 Minuten

Aufstieg: 13’111 Meter

Abstieg: 12’865 Meter

Verbrannte Kalorien: 19’293

Schweissverlust: 21.7 Liter

Die längste Tagesetappe war gleich der erste Tag mit 25.2 Kilometern. Der zweite Tag auf den Hochfelln hoch wies mit 1’744 die meisten Höhenmeter auf. Am dritten Tag hatten wir 1’444 Metern den grössten Abstieg. Dann waren wir müde genug für die weiteren 13 Wandertage!

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Salzalpensteig Tag 16: von Bad Goisern nach Hallstatt

Die letzte Etappe verläuft anders als vorgesehen. Weil die Originalstrecke auf der Westseite des Hallstättersees massiv steinschlaggefährdet ist und die Gegend von vom Eschensterben betroffen ist, wurde die komplette letzte Etappe gesperrt und führt neu topfeben entlang der Ostseite des Sees. Schade, denn die usprüngliche Strecke führt entlang der ältesten Soleleitung überhaupt und man würde Hallstatt über einen spektakulären Abstieg erreichen. Zur Sicherheit haben wir uns gestern im Tourismusbüro in Bad Goisern eine vernünftige Karte geben lassen.

Das Wetter bleibt unbeständig. Als wir wach werden, regnet es wieder stark. Vom Frühstücksbuffet aus sehen wir draussen Leute mit Schirmen, was unsere Stimmung nicht gerade hebt. Zum Glück tröpfelt es nur noch, als wir die letzte Teilstrecke in Angriff nehmen.

Fachgeschäft in Bad Goisern.
Fachgeschäft in Bad Goisern.
Der Original Goiserer-Schuh.
Der Original Goiserer-Schuh.

Wir verlassen Bad Goisern und folgen dem Fluss Traun Richtung See. Topfeben ist aber relativ, denn kurz vor dem See erhebt sich der Arikogl, eine kleine längliche Anhöhe, etwa 60 Meter hoch und einen Kilometer lang. Selbstverständlich führt der Weg genau über die Anhöhe und selbstverständlich ist der Anstieg unfassbar steil. Oben ereilt uns ein letzter Regenschauer, und einmal mehr sind wir von innen und von aussen nass. Der Abstig Richtung See ist etwas sanfter und wir erreichen die Ostseite des Hallstätter Sees.

Blick zurück auf den zähen Anstieg.
Blick zurück auf den zähen Anstieg.
Sehr altes Verkehrszeichen.
Sehr altes Verkehrszeichen.

Nun führt der Weg über sechs Kilometer an das See-Ende bei Obertraun. Unterwegs passieren wir den Bahnhof Hallstatt, Hallstatt selber liegt auf der Westseite, der Bahnhof wird mit dem Schiff erreicht.

Hallstatt am gegenüberliegenden Ufer.
Hallstatt am gegenüberliegenden Ufer.

In Obertraun sind wir am Ziel des Salzalpensteigs angelangt.

Wirklich am Ziel.
Wirklich am Ziel.
Am Ziel.
Am Ziel.

Wir beschliessen, das Kursschiff von Obertraun nach Hallstatt zu nehmen. Beim Steg ist eine stattliche Anzahl Passagiere versammelt, als das Schiff anlegt. Der Steg darf übrigens erst dann betreten werden, wenn «das Schiff angeheftet ist».

Die "Hallstatt" wird gestürmt.
Die „Hallstatt“ wird gestürmt.

Das Ticket löst man im Schiff, und jetzt wird es interessant. Das Schiff sollte um 13.30 Uhr ablegen, weil der Billetverkäufer aber die Tickets direkt beim Betreten des Schiffs verkauft, dauert das ewig. Wir legen erst um 13:45 Uhr ab. In einem eleganten Bogen geht es über den See und ab Band erfährt man allerlei Interessantes über Land und Leute. Nach gut 20 Minuten erreichen wir die Hallstätter Seite und jetzt wendet sich der Kapitän direkt an die Passagiere. Man hätte wegen des überraschend grossen Personenaufkommens eine Viertelstunde Verspätung, weshalb ausnahmsweise die beiden Haltestellen auf der Hallstätter Seite in umgekehrter Reihenfolge angelaufen werden. Das passt den Passagieren, die auf die Fähre zum Bahnhof wollen, gar nicht, und nach einigen Diskussionen meldet sich der Kapitän nochmals, die Haltestellen würden nun doch in der vorgesehenen Reihenfolge angelaufen.

Wir steigen also bei «Hallstatt-Markt» aus und begeben uns zum Gästehaus Simony, wo man uns herzlich begrüsst, aber noch nichts von unserem Gepäck weiss. Wir deponieren unsere Rucksäcke im Zimmer, erfreuen uns am altehrwürdigen und verwinkeltem Haus direkt am Marktplatz und auch am Blick vom Zimmerbalkon aus über den See.

Im Gasthaus Simony.
Im Gasthaus Simony.
Blick vom Balkon aus.
Blick vom Balkon aus.

Anschliessend erkunden wir verschwitzt das Städtchen Hallstatt. Hier herrscht auch ohne die fehlenden asiatischen Touristen reger Betrieb. Uns gefällt es gut im pittoresken Ort, der in einen Steilhang gebaut ist. Schmalste Gässchen und steile Treppen erschliessen die höher gelegenen Häuser.

Blick zur Mühle Hallstatt.
Blick zur Mühle Hallstatt.
Weg zum Beinhaus.
Weg zum Beinhaus.

Wir statten dem Beinhaus neben der katholischen Kirche einen Besuch ab und sind beeindruckt von den kunstvoll bemalten Schädeln und den Gebeinen der Toten, deren Gräber aus Platzmangel aufgehoben worden sind und die nun hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Auch der Blick von Kirche über die Dächer ist schön, unten im gelben Haus, dem Restaurant Grüner Baum, essen wir endlich das erste Wiener Schnitzel, so richtig mit Vogerl-Salat und Preiselbeersauce, und zum Dessert leisten wir uns ein Stück Japonais-Eistorte; Kalorien haben wir ja in den letzten Tagen genug verbrannt!

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Als wir gestern Abend im Hotelzimmer «Zeit im Bild» schauten, fing es an heftig zu gewittern, und kurze Zeit später verabschiedete sich der Fernsehempfang komplett. So etwas habe ich auch ewig nicht erlebt!

Als wir heute Morgen um sieben Uhr aufstehen, regnet es in Strömen, aber als wir um halb neun Uhr losmarschieren, ist es trocken. Auf dem Niederschlagsradar sieht man jedoch, dass noch weitere kleine Regenpakete im Anmarsch sind, deshalb ziehe ich gleich die Regenhose an.

Heute steht unser letzter Aufstieg bevor. Unser Weg führt über den knapp 1’600 Meter hohen Pass zwischen dem Sonnenwendkogel und dem Hoch-Kalmberg vom Gosautal ins Tal des Hallstätter Sees. Dort oben steht die Goiserer Hütte an prächtigster Lage, aber so weit sind wir noch nicht.

Gerade als wir anfangen, die 800 Höhenmeter richtig aufzusteigen, beginnt es zu regnen, und zwar so richtig satt für eine gute halbe Stunde. Das Wasser läuft in Bächen den Waldweg hinab.

Auf dem Weg zur Iglmoosalm

In der Nähe der sehr hübschen Iglmoosalm kommen uns einige Wanderer entgegen. Wir sind also nicht die einzigen Spinner, die bei diesem Wetter unterwegs sind. Die kommen von der Goiserer Hütte, wo man übernachten kann.

Der Regen hört aber wieder auf, und der Himmel reisst tatsächlich auf, als wir die Goiserer Hütte erreichen. Wir sind so glücklich darüber, dass wir glatt vergessen, Fotos zu schiessen. Wir trinken Schorle und Kaffee, essen Kuchen, geniessen den Blick in die beiden Täler und in die Berge, streicheln den Hüttenhund und plaudern mit dem Hüttenwart. Ausser uns sitzt nur noch ein einzelner Gast auf der Terrasse; es ist einfach prächtig.

Der Hüttenhund

Als der Nebel von der Bad Goiserer Seite wieder aufsteigt, machen wir uns an den steilen Abstieg im Bergkessel. Der Weg ist zum Glück recht gut und das Kalkgestein nicht rutschig. Wir erreichen die «Dichterinquelle», sind aber nicht durstig. Beim Aufstieg in der glühenden Sonne trinkt man hier bestimmt gern etwas.

Dichterinquelle

Wir steigen weiter ab, werden bei der Trockentannalm von extrem aggressiven Bremsen attackiert, die wohl die Rindviecher vermissen, es sind jedenfalls keine in Sicht. Etwas später machen wir Essenspause und bewundern zwei grosse Bachbetten mit künstlichen Verbauungen, in denen erstaunlicherweise kein Wasser fliesst. Die Sonne scheint nun wieder, und es wird sofort heiss und schwül.

Bis nach Bad Goisern ist es nur noch ein Katzensprung. Wir sind mitten im Ort untergebracht, was wir als willkommene Abwechslung empfinden. Nach einer Dusche setzen wir uns an der Hauptkreuzung in ein italienisches Eiscafé und schauen dem Treiben der Leute zu.

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Salzalpensteig Tag 14: von Gosau nach Gosau

Als wir am Morgen vom Balkon blicken, springt und hüpft eine Herde Schafe auf die Weide und freut sich mit lautem Geblöke auf die neue Bewegungsfreiheit nach der Stallnacht.

Das Blöken.
Das Blöken.

Heute wird es gemütlich. Wir fahren mit dem Bus zurück an den Gosausee zur Talstation der Gosaukammbahn, dann mit der Bahn hoch zur Gablonzer Hütte, und dann werden wir zum Hotel zurückwandern.

Der Blick von der Bushaltestelle zum Gosaukamm ist schon sehr vielversprechend. Zudem ist das meine letzte Foto heute, denn der Akku ist leer. Brige muss übernehmen.

Der Gosaukamm.
Der Gosaukamm.

Gestern haben wir die riesigen Parkplatzflächen bei der Talstation bemerkt, die alle sehr gut besetzt waren. Auch heute ist auf den Parkplätzen viel los. Wir sind deshalb überrascht, dass wir um 09:15 Uhr praktisch ohne anzustehen mit der Bahn hochfahren können (max. Personen in der Kabine ohne Corona: 35+1, jetzt sind wir 17+1).

Von der Zwieselalm aus sieht man in das Dachsteinmassiv, die beiden Gipfel im Hintergrund über dem Gletscher sind der niedere und der hohe Dachstein, etwas rechts davon der breite Mocken, das ist der Torstein.

Der Dachstein.
Der Dachstein.

Wir wandern gemächlich bergab und Brige fotografiert ausgiebig die Flora.

Grosse Sterndolde.
Grosse Sterndolde.

Wie man unschwer erkennt, sind wir in einem Wintersportgebiet unterwegs. Anscheinend ist diese Gegend recht schneesicher, der Wirt in Annaberg hat uns vorgestern erzählt, die Gegend sei ein rechtes «Schneeloch», sie hätten vorletzte Saison über 3 Meter Schnee gehabt. Annaberg liegt auf 780 Metern Höhe …

Im Skigebiet.
Im Skigebiet.

Unterwegs treffen wir die verschiedensten wegverbessernden Massnahmen an, die Schuhe werden trotzdem auch heute wieder dreckig.

Die Weichenstellung.
Die Weichenstellung.
Der Doppelpfad.
Der Doppelpfad.
Querrugel.
Querrugel.
Das Infarno.
Das Infarno.

Am Schluss verpassen wir eine Vergabelung und steigen auf einem steilen Zustieg zum Salzalpensteig ab, aber kommen mit einigen Umwegen am Mittag zurück zum Hotel in Gosau. Insgesamt waren wir heute nur gerade 9 Kilometer unterwegs, das kommt uns nach den letzten Tagen vor wie ein Spaziergang. Der Ruhehalbtag heute Nachmittag kommt aber gerade recht, morgen wird es nochmals zäh …

Wenn wir jetzt vom Balkon blicken, sehen wir neben den Schafen auch noch die Kirche. Für Schwindelfreie: Genau hinschauen lohnt sich.

Kirche in Gosau.
Kirche in Gosau.
Dachdecker an der Arbeit.
Das Detail: Ein Dachdecker an der Arbeit.
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Salzalpensteig Tag 13: von Annaberg nach Gosau

Als wir heute um sieben Uhr aufstehen, sehen wir nur blauen Himmel! Das freut uns für diesen Wandertag besonders, denn er verspricht tolle Ausblicke. Allerdings auch wieder viele Höhenmeter, und das mit den massiv vorermüdeten Beinen. Wir starten mit schmerzhaften rund 200 Treppenstufen auf den Kopfberg, wo die heilige Anna – aus einem Zirbenstamm geschnitzt – steht.

Blick zurück auf Annaberg-Lungötz

Aber dann läuft es erstaunlich gut. Es geht natürlich zuerst wieder bergab von 1’000 auf 800 Meter, und zwar bis zum Parkplatz «Pommer», wo sicher 25 Autos stehen. Wir werden also nicht alleine sein bei unserem Aufstieg zur Stuhlalm. Allerdings gehen die meisten Wanderer auf der gewundenen Waldstrasse hoch, wir hingegen ziemlich direkt und entsprechend steil auf dem Salzalpensteig.

Geschafft, Ankunft auf der Stuhlalm

Wir trinken etwas in der Almhütte und machen uns dann gleich auf den weiteren Weg, einen Höhenweg entlang des Gosaukamms, den wir gestern vom Berghotel aus im Blick hatten.

Die grosse Bischofsmütze

Ein netter Höhenweg mit toller Aussicht ins Lammertal, denken wir, und die Aussicht ist wirklich grandios, aber nett ist der Weg gar nicht. Er ist sogar der ruppigste unserer ganzen bisherigen Tour, führt durch Geröllfelder und rutschige, steile Waldpartien. Wir müssen uns ordentlich konzentrieren beim Gehen. Erstaunlicherweise treffen wir viele andere Wanderer an, und bei manchen fragen wir uns, ob sie sich das gut überlegt haben mit dieser Route.

Einer der komfortableren Abschnitte des Wanderwegs

An eine Rast ist nicht zu denken, zu schmal ist der Weg und zu instabil der Hang oberhalb. Aber nach gut anderthalb Stunden haben wir es geschafft, überqueren den Kamm und blicken auf die Gosauer Seite hinab.

Der Gosausee

Rechts am Kleinen Donnerkogel sehen wir Wanderer, die auf den Gipfel wollen, ebenso Kletterer am Klettersteig. Überhaupt herrscht reger Betrieb hier auf der Zwieselalm. Viele Leute sind mit der Gosaukammbahn hochgegondelt und machen einen Spaziergang oder setzen sich eine der beiden Almwirtschaften.

Donnerkogel, und zwar der Kleine. Am Fuss beginnt der Einstieg in den Klettersteig.

Wir machen nach einer Mittagspause das Gegenteil: Wir gondeln hinab zum Gosausee. Auch hier hat es nicht wenige Besucher, aber der Blick ins Dachsteingebirge ist phänomenal.

Gosausee und Dachstein

Mit dem Bus fahren wir gut zehn Minuten nach Gosau zu unserem Hotel «Kirchenwirt», wo wir zwei Nächte verbringen werden.

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Salzalpensteig Tag 12: von Abtenau nach Annaberg

Besseres Wetter.
Besseres Wetter.

Heute regnet es nicht, welch eine Wohltat! Auch der Nebel und die Wolken reissen zwischendurch auf, so dass man beim Wandern ins Tal blicken kann. Wir finden nicht alle Wegzeichen auf Anhieb, zum Teil fehlen sie völlig, oder der auf der Karte eingezeichnete Zuweg wurde aufgehoben («PRIVAT – kein Durchgang»), und eine alternative Route sucht man vergeblich. Weiter oben am Berg haben der Sturm oder die Förster die Orientierung erschwert:

Frei nach Ernst Jandl: Rinks oder lechts?
Frei nach Ernst Jandl: Rinks oder lechts?

Wir steigen zügig hoch, passieren die Karalm und erreichen den Karkogel, die Bergstation des Sesselliftes. Im Sommer, also jetzt, wird hier eine Rodelbahn betrieben. Wetterbedingt sind aber keine Kunden in Sicht. Wir leisten uns im Berghaus einen Kaffee. An der Wand weckt ein Schaukasten mein Interesse, eine St. Moritzer Startnummer? Hier wird an David Zwilling errinnert, der an der Ski-WM 1974 Gold in der Abfahrt und Silber im Slalon gewann. Zwilling ist gebürtiger Abtenauer, also aus unserem letzten Übernachtungsort.

David Zwilling; St. Moritz, WM 1974.
David Zwilling; St. Moritz, WM 1974.

Nach dem Halt im Karkogel gibt es nur noch eine Richtung: steil bergauf. Mehr oder weniger direkt auf einer Geländerippe steigen wir auf, …

Steil aufwärts.
Steil aufwärts.

… queren unterhalb des Kleinen Traunsteins, erreichen die Gsengalmhütte und steigen gleich nochmals steil auf, bis wir den Sattel zwischen dem Schober und dem Berliner Kreuz auf 1600 M.ü.M. erreichen. Hier ist es frisch, und es windet stark. Deshalb verweilen wir nicht lange.

Ganz oben pfeift der kalte Wind.
Ganz oben pfeift der kalte Wind.
Berliner Kreuz.
Berliner Kreuz.

Der Abstieg auf der anderen Seite ist nicht minder steil, allerdings ist es hier deutlich nasser, im Nu sind meine Wanderhosen pflotschnass vom hohen Gras, und in meinen Wanderschuhen beginnt es zu glucksen. Vorsichtig steigen wir ab. Die Flora ist spektakulär, Brige legt immer wieder Fotostopps ein.

Nasser Abstieg.
Nasser Abstieg.
Der Keine-Ahnung-wie-der-heisst-Pilz.
Der Keine-Ahnung-wie-der-heisst-Pilz.
Kugldistl (österr. für Kugeldistel).
Kugldistl (österr. für Kugeldistel).

Dass es lange geregnet hat, merkt man gut. Die Böden sind überall gesättigt, die Wanderwege gleichen eher Bachbetten und weiter unten geben Kühe den Wanderwegen den Rest. Das Gemisch aus schmierigem Boden und verlaufenen Kuhfladen ist nicht wirklich appetitlich. Und man sieht auch entsprechend aus.

Dreckpfad.
Dreckpfad.
Dreckschuhe (Hanwag Makra Low GTX).
Dreckschuhe (Hanwag Makra Low GTX).

Der Abstieg führt uns ins Tal der Lammer; an dem Fluss sind wir schon vor zwei Tagen entlang gewandert. Wir erreichen den Ort Annaberg, wo wir zwischendurch die Orientierung verlieren, aber dafür eine hübsche Steinfigur in der Lammer entdecken. Es ist uns ein Rätsel, wie diese Figur dorthingekommmen ist.

Schnurgeradeüber die Wiese.
Schnurgerade über die Wiese.
Steinfigur in der Lammer.
Steinfigur in der Lammer.

Was sich auf der Karte nur als kurzer Anstieg zum Hotel andeutete, entpuppt sich als weiterer kräftezehrender Aufstieg. Wir müssen mit müden Beinen von 740 nochmals hoch auf 1000 M.ü.M. bis wir endlich das Hotel erreichen. Bevor wir es betreten, reinigen wir unsere Schuhe am Brunnen – sie haben es bitter nötig!

Grosses Schuhe reinigen.
Grosses Schuhe reinigen.

Eine kleine Überraschung gibt es beim Nachtessen (Brige: Biker-Pasta mit Pouletstreifen; Christof: Jägerpfandl). Der Wirt bringt mir sein Funktelefon, die Wirtin vom letzten Hotel wünsche mich zu sprechen. «Ja, hallo, Egli hier». Es stellt sich heraus, dass wir zwar die Rechnung des Nachtessens gestern unterschrieben haben, aber heute Morgen bei der Abreise nicht mehr daran gedacht haben, sie zu bezahlen, und die Réception hat es auch vergessen. Wir waren heute sozusagen als Zechpreller unterwegs. Nun denn, das überweisen wir noch.

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