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In der Innerschweiz

Die heutige Wanderung führt uns in die Innerschweiz. Mein 1:25’000 Kartenblatt von Muotatal stammte aus dem Jahr 1990, war also zwei Jahre jünger als die Karte vom Zürcher Oberland, die wir am Montag benutzten. Wenn das keine guten Vorzeichen sind!

Auf dem Stoos kenne ich mich aus wie in meinem Hosensack, schliesslich habe ich einen grossen Teil meines Skifahrerlebens am Chlingenstock und am Fronalpstock verbracht. Unsere heutige Gratwanderung sollte genau diese beiden Gipfel verbinden. Wir fahren mit der Standseilbahn von Schlattli aus hoch. Brige meint, so steil sei sie ihren Lebtag noch nie gefahren; ich glaube, im Herbst müssen wir einmal die Gelmerbahn besuchen.

Oben ist die Temperatur um 9 Uhr schon beeindruckend hoch und lässt eine schweisstreibende Wanderung erwarten.

Stoos

Zum Einfahren legen wir die Etappe auf den Chlingenstock mit dem Sessellift zurück; dem ersten 6er-Sessel in der Innerschweiz, dem ersten Sesselift mit Hauben (gut, die brauchten wir heute nicht) in der Innerschweiz und dem Sessellift mit der grössten Höhendifferenz in der Innerschweiz. Bilder vom Bau des Sessellifts gibts hier.

Insbesondere der letzte Mast, die Nummer 13 hat es mir angetan:

Y-Mast

Doch wenden wir uns endlich der Wanderung zu. Oben gibt es von vorne bis hinten Panorama. Als alte Stoos-Experten nehmen wir die Gratwanderung in der einzig richtigen Richtung in Angriff: vom Chlingenstock zum Fronalpstock. So hat man immer die Seen im Blick. Oder die beeindruckenden Spuren der Heuer. Vielleicht waren hier auch Wildheuer am Werk.

Wildheuer Mythische Kühe

Es ist einfach atemberaubend schön.

Blick auf den Vierwaldstättersee

Der Gratweg ist an einigen Stellen exponiert, aber gut gesichert.

Steiler Pfad

Und wieder ein Blick in die Tiefe.

Purer Kitsch

Beim letzten Aufstieg zum Fronalpstock blicken wir zum Huser Stock zurück, wo wir den Zwipf zu uns genommen haben. Unten sieht man den Wanderweg.

Huser Stock

Und ganz unten sieht man Sisikon.

Blick ins Tal auf Sisikon

Das Bilderbuchwetter lockt zahlreiche Ausflügler auf den Fronalpstock.

Aussichtsplattform am Fronalpstock

Brige mit kleinem und grossem Mythen im Hintergrund.

Brige mit kleinem und grossem Mythen im Hintergrund

Im Gipfelrestaurant Fronalpstock lassen wir es uns gut gehen mit Hörnli, Gehacktem und Apfelmus und einem offenem Getränk («Nein, gerne das grosse Glas, merci»).

Den Abstieg nehmen wir mit der Sesselbahn unter die Füsse. Aber die letzte Etappe vom Stoos zur Talstation der Luftseilbahn wandern wir wieder. Der Schluss der Schlussetappe artet zum Steigerungslauf aus, der Bus Richtung Brunnen fährt in 50 Minuten und der Wegweiser zeigt eine Stunde an. Aber mit solchen Situationen können wir umgehen, es reicht sogar noch für eine Aufnahme:

Brige mit kleinem und grossem Mythen von unten

Dann gehts im klimatisierten Bus talwärts. In Brunnen steigt ein älteres Ehepaar ein, sie merkt, dass man im falschen Bus ist und steigt postwendend wieder aus, er merkt gar nichts, der Bus fährt ab, grosses Geschrei im Bus, bis er auch noch aussteigen darf.

Im Bahnhof Brunnen belohnen wir uns mit Glacé und fahren dann den gleichen Weg über Arth Goldau, Zug (prossima fermata Zugo!) und Zürich nach Hause. Unterwegs fotografiere ich die Mythen zum letzten Mal.

Mythen aus dem Zug