Zuerst waren es die Bolschewiken, dann die Gangster, darauf die Subversiven und Radikalen, die Kommunisten sowieso, später auch noch die Bürgerrechtler. Amerikas Freiheit wurde immer wieder von allen Seiten bedroht. So jedenfalls die Sichtweise J. Edgar Hoovers, des langjährigen Direktors des FBI. Clint Eastwood hat dieser polarisiernden Figur einen langen Film gewidmet, in dem Leonardo DiCaprio als Hoover brilliert und die Maskenbildner ihr wahres Können zeigen, als sie den 37jährigen Schauspieler auf 77 Jahre schminken.
Hoover, ein Getriebener, dient unter acht Präsidenten, seine Motivation bleibt aber im Film etwas im Dunkeln. Ist es seine übermächtige Mutter (eine exzellente Judi Dench) oder sein depressiver Vater, die ihn so verbissen werden liessen? Unter ihm wird das FBI laufend ausgebaut, Hoover führt forensische Methoden ein und er und seine Leute feiern grosse Erfolge.
Der Film schlägt den Bogen von den 20er Jahren bis zur Präsidentschaft Nixons, trotz einiger Längen hat er mir sehr gut gefallen. Ich gebe vier Sterne. ****