≡ Menu

Westerwaldsteig Tag 5: Von Rennerod nach Westerburg

Geräuchert und gerädert stehen wir kurz nach sieben Uhr auf: Morgens um vier kam Rauch durch die wegen der Hitze geöffneten Fenster und liess sich nicht mehr vertreiben. Wahrscheinlich hatte ein Holzofenbeck seinen Ofen angefeuert. Etwa um die gleiche Zeit fing auch der Verkehr auf der Bundesstrasse an zu rollen. Tolles Hotel mit super Restaurant, das Röttger, aber furchtbare Lage.

Um so mehr geniessen wir die Rückkehr auf den Westerwaldsteig. Die Sonne brennt bereits heiss vom wolkenlosen Himmel, und wir sind froh, dass wir heute häufig durch den Wald wandern. Auch der Wind, der bisher jeden Tag recht stark geblasen hat, ist zum Glück wieder ein treuer Begleiter. Mir scheint, die Wanderung wird mit jeder Etappe schöner. Es ist nirgends wirklich spektakulär, aber die hügelige Landschaft mit Wald, Feldern, Wiesen und kleinen Ortschaften ist wie zum Wandern geschaffen.

Die erste Besonderheit sind heute die beiden Secker Weiher (der Grosse und der Kleine). Hier gibt es einen riesigen Campingplatz, und man kann baden und angeln. Viel ist nicht los, aber immerhin ein paar Spaziergänger und Radfahrer treffen wir an.

Langsam werden wir hungrig und durstig und halten Ausschau nach einer Rastbank, von denen es recht viele gibt. Die meisten sind so massiv gebaut, dass ein Elefant darauf Platz nehmen könnte, ohne dass die Bank Schaden nimmt. Wir wählen einen Rastplatz mitten auf den Feldern, welcher herrliche Aussicht auf das Dorf Seck bieten würde, stünde der Mais davor nicht meterhoch. Die Brote schmecken trotzdem.

Bald darauf folgt mit der Holzbachschlucht der Höhepunkt der heutigen Etappe. Der Holzbach hat sich hier seinen Weg durch den Basalt gebahnt und eine rund einen Kilometer lange und dreissig Meter tiefe Schlucht geformt, durch die man am linken oberen Hang wandert. Schön ist es in der Schlucht, und vor allem schön kühl.

Nach der Schlucht geht es wieder bergauf, zum Glück bald wieder in den Wald, aber zwischendurch geniessen wir beim Friedhof von Winnen einen tollen Blick auf Gmünden und den Westerwald. Dann geht es weiter über den Katzenstein Richtung Westerburg. Wir befinden uns nun in einem Wald mit mächtigen Buchen, von denen sich die berühmten Sihlwaldbuchen eine Scheibe abschneiden könnten. Wir rasten noch einmal, bevor wir nach Westerburg absteigen.

Wir verlaufen uns ein bisschen, finden dann aber das Hotel Bender, ein wunderschön renoviertes Jugendstilhaus. Unsere Gemächer (Entree, Schlafzimmer, Badezimmer) gehören zu den schönsten, in denen ich je zu Gast war. Und auch das Abendessen auf der Terrasse mundet hervorragend.

{ 0 comments }

Westerwaldsteig Tag 4: Fuchskaute – Rennerod

Auch heute wieder herrscht wunderbares Hochsommerwetter. Die Luft ist morgens glasklar; wir sehen, wie sich die Windräder im Luftzug drehen. Für die Hotelgäste ist ein kleiner Teil im Saal abgesperrt, im übrigen Bereich zähle ich gut 200 Sitzplätze. Ich möchte nicht wissen, wie es hier an einem Spitzentag brummt. Doch, eigentlich möchte ich es schon wissen, nur nicht gerade jetzt beim Frühstück. Wir sind praktisch alleine, nur noch ein zweites Ehepaar widmet sich ebenfalls der reichhaltig belegten Platte, die jeder Tisch erhält. Käse, Wurstwaren, Brötchen, wunderbar! Auch den Fliegen schmeckt das Frühstück, Brige wedelt ordentlich mit der Hand. Die Fliege an ihrem Oberschenkel entpuppt sich als Biene, der Stich schmerzt zünftig. Ich geniesse derweil ein feines Honigbrötchen.

Heute erwartet uns eine Sprintetappe, denn es geht praktisch die ganze Strecke leicht bergab. Wir queren den Windpark mit den 12 Windrädern, wo sich auch eine Schautafel mit den wichtigsten technischen Daten befindet. Der Rotor ist 34 Tonnen schwer, die Blätter verstellbar und die CO2-Einsparung enorm. Mehr dazu findet man hier.

Bei einem Erholungsheim in der Nähe von Homberg gehen wir falsch. Meint Brige. Schliesslich seien die Westerwaldsteig-Zeichen übermalt. Ich aber beharre darauf, dass wir uns genau auf der Route befinden, wie sie in der Karte eingezeichnet ist. Etwas später vereinen sich alte und neue Route wieder. Wir einigen uns auf halbfalsch.

Mittlerweile erreichen wir die Ortschaft Rehe, dessen berühmtes Fachwerk-Rathaus über einen evangelischen Betsaal im ersten Stock verfügt. Das Gebäude ist wirklich schmuck, nur schade, dass es komplett mit geparkten Fahrzegen zugestellt ist. Etwas unterhalb Rehe gelangen wir zur Krombachtalsperre, einem kleinen Stausee, der jetzt gerade über recht wenig Wasser verfügt. Hier rasten wir und es geschieht ein Wunder: Ein Wanderer! Der erste, der uns in den drei Tagen begegnet ist.

Etwas später holen wir ihn ein, als er seinerseits eine Pause einlegt. Nun führt der Weg entlang eines militärischen Übungsplatzes, wo bei Betreten vor «Schusswaffengebrauch» gewarnt wird. Also bleiben wir brav auf dem Weg. So brav, dass wir prompt einen Abzweiger verpassen. Zum Glück ist unser Mitwanderer nur kurz hinter uns, er ruft uns zurück und führt uns auf den rechten Pfad.

Rennerod rückt näher. Wir umgehen das Dorf nördlich und stossen am Waldrand auf den Butterweck, einen Haufen mit Kugelbasaltgestein, das von der Form her tatsächlich an ein Brötchen erinnert. Die Stelle war zugleich die geografische Mitte der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Mauerfall ist dieser Punkt nach Nordosten nach Niederdorla in Thüringen gewandert. Seltsame Bänke haben sie übrigens in Rennerod mit einer viel zu hohen Sitzfläche. Man solle Beine und Seele baumeln lassen und die Gelenke entspannen, klärt uns die Hinweistafel auf. Zudem solle man die Füsse kreisen lassen, um die Pumpleistung des Herzens zu erhöhen. Das sieht alles fürchterlich unbequem aus; ich erhöhe meine Pumpleistung lieber beim Wandern …

Wir passieren unseren rastenden Mitwanderer, er zieht gleich, als wir das nächste Mal rasten und wir unterhalten uns angeregt über den Westerwald-Steig. Er sei hier aus der Gegend, hätte den Steig schon zweimal vollständig abgewandert, aber heute gönne er sich nur eine schöne Tagesetappe, das Stück, das wir nicht wandern werden, also das nach Hachenberg, sei eigentlich noch schöner. Gut zu wissen.

Kurz darauf verlassen wir den Wanderweg und marschieren ins Zentrum von Rennerod zum Hotel Röttger. Die 27 Grad brennen unbarmherzig, nach wie vor kein Wölkchen am stahlblauen Himmel. Wir beziehen das Zimmer, leisten uns im Biergarten ein richtig grosses Bier, erkunden den Ort, der von einer stark befahrenen Strasse geteilt wird, dann gibt’s Kuchen und Kaffee in der Konditorei Brömmel, und jetzt freuen uns auf das Abendessen. Wirt und Küche machen einen sehr vielversprechenden Eindruck!

{ 0 comments }

Westerwaldsteig Tag 3: Windräder und Missionare

In der Pension Lehr bekommen wir ein typisches deutsches Frühstück: Brötchen, Käse, Wurst, Butter, Konfitüre und ein Ei; es mundet hervorragend. Ausserdem hat uns Frau Lehr ein tipptoppes Lunchpaket gerichtet. Bei strahlendem Wetter marschieren wir los, an der Kirche vorbei aus dem Dorf. Es ist die dritte Kirche, die wir in Breitscheid sichten, wir scheinen uns im Bibelgürtel Deutschlands aufzuhalten.

Nun geht es über Feld und durch Wald Richtung Fuchskaute. Die ersten Besonderheit am Weg ist der Flugplatz von Breitscheid. Er war Stützpunkt im Zweiten Weltkrieg, und deshalb wurde die Gegend hier stark bombardiert. Es fiel uns schon gestern auf, dass praktisch kein altes Haus zu sehen ist.

Auch heute verpassen wir ein Abzweigung: Diesmal lassen wir uns von Pferden ablenken, gestern waren es Katzen. Später bekommen wir es mit Enten zu tun: Am Heisterberger Weiher machen wir eine Pause und geben den Enten etwas von unseren Brötchen ab. Am Schluss steht uns eine fast auf den Füssen. Sie flüchtet aber, als eine Gruppe mit lärmenden Schulkindern erscheint, die wohl im Ferienheim auf der gegenüberliegenden Seite zu Gast sind.

Die nächste Etappe führt uns immer näher zu den Windrädern, die wir schon lange im Blick haben, und tatsächlich führt der Weg mitten durch den Windpark. Wir erfahren, dass im Winter «Eiswurf» von den rund 35 Meter langen Flügeln droht. Wir stoppen die Zeit einer Umdrehung und kommen auf vier Sekunden. Wie schnell bewegt sich die Spitze des Flügels im Kreis? Rechne!

Der Weg führt weiter über Waldpfade und Wiesenwege, was sehr schön ist. Aber leider befindet sich die B414 eine Zeitlang so nah, das der Verkehrslärm nervt.

Die Fuchskaute ist mit stolzen 657 Metern über Meer der höchste Punkt im Westerwald. Hier befindet sich ein grosses Restaurant mit Biergarten und 15 Gästezimmern, die Nummer drei ist für uns reserviert. Es ist sehr ruhig an diesem schönen Mittwoch Nachmittag, und wir verbringen den Rest des Tages mit Lesen und Faulenzen an der Sonne.

Das Restaurant verfügt über einen sehr grossen Saal, in dem auch Konzerte stattfinden. An der Wand hängt ein riesiges Kreuz, und der Hotel-Fernseher bietet Bibel-TV. Draussen, wo Westerwaldsteig und Rothaarsteig sich kreuzen, entdecken wir eine Tafel, die über die starke Missionstätigkeit der Christen aus dieser Gegend informiert. Wir befinden uns in der Nähe eines Lehrpfades zum Thema. Aha, tatsächlich Bibelgürtel.

{ 0 comments }

Westerwaldsteig Tag 2: Herborn – Breitscheid

Muckmäuschenstill war es letzte Nacht, ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Das gute Essen, der Wein und die Kanzlerwahldiskussionen und Diskussionsnachbereitungen am TV haben sicher zum tiefen Schlaf mitgeholfen.

Im Frühstückssaal sind wir die einzigen Wandergäste; jedenfalls stechen wir mit unseren kurzen Hosen ziemlich heraus. Das Lunchpaket können wir uns gleich selber am Buffet richten. Dann geht es schon bald los. Das Wetter ist herrlich, Spätsommer, eine angenehme Wärme empfängt uns schon 9 Uhr morgens.

Wir queren Herborn, die «Fachwerkperle an der Dill», wie sie sich selber nennt, und nehmen die erste Etappe des Westerwaldsteigs in Angriff. Die Route ist augezeichnet ausgeschildert, man kann nicht falsch gehen. Der Weg schlängelt sich stellenweise entlang der Bundesautobahn ins Nachbardorf, wo die erste Herausforderung auf uns wartet, der Weg ist nämlich mit rotweissem Plasticband mit dem Aufdruck «Lebensgefahr Jagd Nicht Queren» abgesperrt. Also queren wir nicht, sondern stechen durchs Unterholz auf einen anderen Weg, der uns später wieder auf die Originalroute führt. Die Autobahn unterqueren wir unter einem beeindruckenden Viadukt. Langsam wird das Rauschen leiser und die Natur mehr.

In Uckersdorf, nach etwa anderthalb Stunden, endet bereits unser Vorhaben, den Westerwaldsteig fehlerfrei abzuwandern. Mitten im Dorf verlieren wir vor lauter Büsistreicheln den Faden. Nach kurzem Suchen stossen wir wieder auf die Zeichen mit dem grünen geschwungenen W auf weissem Grund. Vermutlich haben wir die Orientierung auch deshalb verloren, weil unser Blutzucker im Keller war; also rasten wir bei einem der zahlreichen Bänke und verzehren unsere Sandwiches. Mittlerweile ist es bewölkt und etwas frisch geworden. Ist vielleicht doch etwas dran am lokalen Spruch, im Westerwald sei es neun Monate kalt und drei Monate Winter?

Wir lassen uns nicht beeindrucken und wandern weiter. Schon von weitem lärmt der Steinbruch von Erdbach. Das Dorf selber umgehen wir auf der Wanderroute, die uns zu drei prähistorischen Höhlen führt, die wir ebenfalls besichtigen. Auch Neandertaler sollen hier in der Gegend gelebt haben. Wir aber treffen keinen Menschen an, weder prähistorische noch aktuelle.

Kurz darauf treffen wir in Breitscheid ein, unserem ersten Etappenort. Hier müssen wir nochmals ordentlich gehen, bis wir die Pension gefunden haben, die sich direkt am Waldrand am Rand der Gemeinde befindet. Als wir ankommen, sind wir die einzigen Gäste. Schön ist’s und ruhig. Das ändert, als eine Gruppe älterer Amerikanerinnen die Pension in Beschlag nimmt.

Das ältere Ehepaar, das die Pension führt, gibt sich alle erdenkliche Mühe, unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Hausherr, immerhin 84 Jahre alt, besteht darauf, uns persönlich in die Gaststätte zu chauffieren, die er uns empfohlen hat. Im Landgasthof Ströhmann essen wir wunderbar gut und viel. Später lassen wir uns wieder von unseren «Chauffeur» abholen, weil er ausdrücklich darauf bestanden hat. Bei der Rückfahrt erzählt er uns von seinen Besuchen der Soldatenfriedhöfe in der Normandie. Wir sind beeindruckt.

{ 0 comments }

Wir reisen mit der Bahn zum Ausgangspunkt unserer Wandertour. Zuerst geht es nach Basel und dann mit dem ICE nach Frankfurt am Main. Wir sitzen zwar in einem Ruhewagen der ersten Klasse, aber mit der Ruhe ist es nicht sehr weit her. Hinter uns quasselt ein altes spanisches Ehepaar ohne Punkt und Komma, vor uns unterhalten sich Kinder im sehr lauten Flüsterton und schräg vor uns rotzt ein Grüsel vor sich hin. Bei jedem Halt meinen ein paar Zugestiegene, sie befänden sich im Wagen elf, obwohl aussen zwölf angeschrieben steht. Das Bordrestaurant ist auch defekt, aber das erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.

In Frankfurt steigen wir um in den Regionalexpress nach Singen. Kurz vor Giessen kommt die Durchsage, dass der Zug geteilt wird und nur die hintere Hälfte weiterfährt. Zum Glück sitzen wir bereits im hinteren Teil. In Herborn steigen wir aus und marschieren mit unserem Gepäck im Schlepptau rund einen halben Kilometer zum Schlosshotel. Es sieht nicht aus wie ein Schloss, aber es steht unterhalb des Herborner Schlosses im Stadtzentrum.

Die Altstadt von Herborn ist ausgesprochen hübsch mit den viele Fachwerkhäusern und dem gemütlichen Marktplatz, wo der Westerwaldsteig offiziell beginnt. Schon bald sitzen wir bei Kuchen und Kaffee in einem Gartenrestaurant. Später kaufen wir uns noch das Nötigste für die Wanderung. Mir geht die Sonnencrème bald aus, und wenn man dem Wetterbericht glaubt, braucht man die in den nächsten Tagen! Essen tun wir später in der Hohen Schule, einem historischen Gebäude mit Museum, und zwar ausgezeichnet. Dann ziehen wir uns ins Hotelzimmer zurück und schauen Wahldebatten.

{ 0 comments }

Auf dem Uetliberg

Meine Schwester M. war noch nie auf dem Uetliberg. Das wollen wir heute ändern und unternehmen deshalb mit ihr eine gemütliche Tour über den Albis zum Türlersee. Zusammen mit gefühlten tausend Rekruten nehmen wir um acht Uhr den Zug in Brugg und steigen in Zürich um auf die SZU (Sihltal Zürich Uetliberg Bahn), die erstaunlich leer ist. Und kurz vor neun Uhr wandern wir auf dem Uetliberg los.

Die ersten beiden Restaurants lassen wir links (beziehungsweise rechts) liegen, ebenso den Aussichtsturm. Es ist kaum neun Uhr, aber die Sonne brennt schon auf den Kulm wie im Hochsommer. Da sind wir froh, verläuft der Gratweg grösstenteils im schattigen Wald. Schon bald genehmigen wir uns im Bergrestaurant Uto Staffel Kaffee und Gipfeli und geniessen den Blick Richtung Zürich.

Ein paar Wanderer und Mountainbiker verbringen den schönen Morgen ebenfalls auf der Albiskette, aber eigentlich sind wenig Leute unterwegs. Nur auf der Felseneggterrasse herrscht Hochbetrieb, obwohl das Restaurant dort nach wie vor erst um elf Uhr öffnet, was ein Skandal ist, wie ich finde. Bei dem Wirt essen wir sicher nichts. 😉

Auch an der Buchenegg marschieren wir vorbei, obwohl beide Restaurants verlockend aussehen. Christof hat aber für das Mittagessen das Albishaus auserkoren, und das Restaurant ist ein Volltreffer: wunderbar am Waldrand gelegen mit toller Aussicht, einem schönen Garten, feiner Küche und perfekter Bedientung. Inzwischen sind wir natürlich auch hungrig geworden, und ich gönne mir das Glacé gleich hier zum Dessert anstatt später vom Bahnhofkiosk. Den Espresso bekommen wir vom Herrn am Nachbartisch spendiert, weil wir «so freundliche Leute» sind. So etwas ist uns ewig nicht mehr passiert!

Türlersee

Frisch gestärkt geht es nun hinunter zum Türlersee; an dem war ich auch noch nie. Auf dem Campingplatz brummt es, aber wir marschieren weiter durch das Naturschutzgebiet rund um den kleinen See. Hier wir gebrätelt und gebadet, es ist sehr idyllisch. M. und ich würden am liebsten in den See springen, so heiss ist es inwzwischen geworden, aber das Badekleid haben wir nicht dabei. Also wandern wir weiter zu unserem Ziel in Habersaat. Von dort geht es mit Postauto, Bus und Zug via Reppitschtal, Triemli und Altstetten zurück nach Hause. Schön war das!

{ 0 comments }

Punkt 1001

Gute Fernsicht und hohe Temperaturen herrschen heute, da wollen wir eine Miniwanderung machen – natürlich zu einem Aussichtsturm! Auf dem Wisenberg steht einer, der eine grossartige Rundsicht verspricht und ausserdem mit einer detaillierten handgezeichneten Panoramatafel ausgestattet ist. Also nichts wie hin! Bereits um halb sieben Uhr nehmen wir den Zug nach Olten und dort den Bus nach Wisen. Wir sind die einzigen Fahrgäste, obwohl der Tag bereits strahlend schön ist.

Vom traumhaft in den Jurahügeln gelegenen Wisen aus marschieren wir direkt hoch auf den Wisenberg und stehen nach einer Dreiviertelstunde bereits am Fuss des Wisenbergturmes auf 1001.5 Metern über Meer. Der Turm ist kein Bijou, robust gebaut, aber bietet eine fantastische Aussicht in alle Richtungen. Und die Luft ist tatsächlich klar, besonders Richtung Alpen bietet sich eine sensationelle Sicht. Wir sind nicht ganz allein, einige Besucher geniessen mit uns den schönen Morgen.

Blick vom WisenbergturmBlick vom Wisenbergturm — mehr Bilder gibt es auf Picasa.

Nach der Besteigung des Turm sind wir hungrig und nehmen Znüni an einem der Tische auf dem Rastplatz beim Turm. Dann steigen wir ab Richtung Läufelfingen. Wir wandern auf der Kantonsgrenze zwischen «Soleduurn» und «Basu» und wissen nie so recht, wo wir uns gerade befinden. Unsere Route führt am Blaukreuzheim Rupp vorbei, wo ich am liebsten gleich bleiben und ein wenig kuren möchte, so grandios ist sein Standort.

Bald erreichen wir Läufelfingen, wo offenbar gestern bereits der 1. August gefeiert wurde – entsprechend sieht der Platz vor dem kleinen Bahnhof jedenfalls aus. Wir warten auf die S-Bahn nach Olten («Läufelfingerli») und blicken direkt in den Hauenstein-Scheiteltunnel. Er wurde 1858 eröffnet und war damals mit seinen 2’495 Metern der längste Tunnel Europas.

{ 0 comments }