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Wir äugen Richtung Allgäu

Aber wir sehen nur das Wasserschloss vom Gebenstorfer Horn aus.

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Vom Aargau ins Allgäu

Testbeitrag für die kommende Wanderung. Am Dienstag reisen wir an, am Mittwoch wandern wir los und am Sonntag stehen wir; vermutlich mit vielen anderen Wanderern, auf dem «Wächter des Allgäus», dem Grünten.

Der Grünten mit dem Übelhorn (1738 M. ü. M.); Bild: canismajoris; CC BY-SA 3.0
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Von Toblach nach Brugg

Am Bahnhof Toblach sehen wir, wie in der Nähe ein Segelflugzeug steil in den Himmel sticht. So ein Seilwindenstart sieht einfach spektakulär aus; auch die anderen wartenden Passagiere recken ihre Hälse. Einmal mit dem Segelflugzeug um die Drei Zinnen, das wäre was!

Die erste Etappe der Rückreise führt durch das Pustertal bis Franzensfeste auf der Südseite des Brenners. Die Fahrt ist wunderbar, das Südtirol präsentiert sich von der besten Seite, was man von unserem Sitznachbarn im gegenüberliegenden Abteil nicht sagen kann, der ältere Herr belegt alle vier Plätze und präsentiert seine nackten grauslichen Füssen.

Der Zug fährt entlang der beeindruckenden Festung in den Bahnhof ein, wo wir einen unfreiwillig verlängerten Aufenthalt haben, der Anschlusszug aus Bologna nach Innsbruck hat eine Viertelstunde Verspätung. Als er dann einfährt, fehlt einer der beiden 1. Klasswagen. Schade, dass in genau diesem unsere reservierten Sitzplätze sind. Aber der Zugbegleiter bewirkt wahre Wunder und kann alle Gäste platzieren, wir erhalten sogar zwei Fensterplätze im vorhandenen 1. Klasswagen. Wir kommen uns vor wie in «Hilberts Hotel», einem hübschen mathematischen Theorem, wie in einem voll belegten Hotel mit einer unendlichen Anzahl Zimmer immer noch ein weiterer Gast ein freies Zimmer erhält.

Da wir in Innsbruck planmässig etwa eine Stunde Aufenthalt haben, macht uns die Verspätung keine Sorgen und wir geniessen entspannt die Fahrt über den Brenner. In Innsbruck haben wir noch mehr Zeit als vorgesehen, der RailJet nach Zürich weist auch eine halbe Stunde Verspätung auf; wir können also ganz gemütlich feine Sandwiches vom Traditionsbäcker Ruetz geniessen und nachher noch zwei glühendheisse Cappuccinos trinken, der uns den Schweiss aus den Poren treibt.

Die Bäckerei Ruetz macht feine Brote.

Die Verspätung des RailJets ist weiter angewachsen und endlich geht es um 14:30 Uhr Richtung Zürich. Der Schweizer Zugbegleiter ist ein Vollprofi, er informiert alle Passagiere dreisprachig und er hat alle Anschlüsse und Tarife im Kopf. Er macht uns auch auf die Fehler in unseren Billets aufmerksam, erlässt uns aber den Aufpreis; dafür fotografiert er die Billets und meint, das werde er gleich selbst regeln mit dem Personal am Bahnhof Brugg.

Mittlerweilen sind schwarze Wolken aufgezogen, der Himmel präsentiert sich dramatisch und etwa bei St. Anton am Arlberg beginnt es zu schütten. Dank der Verspätung komme ich in meiner Lektüre gut voran; um mich vor dem Lärmpegel im Wagen zu schützen, trage ich Kopfhörer und lasse Regengeräusche auf meinem Smartphone laufen.

José Eduardo Agualusa: Barrocco Tropical, Unionsverlag.

Bis nach Buchs haben wir nichts von der Verspätung aufgeholt; dafür kommt es jetzt zu einem längeren Polizeieinsatz, es wird eine Person aus dem Zug abgeführt. Die zusätzliche Verzögerung führt dazu, dass wir bis Ziegelbrücke hinter der S-Bahn herzuckeln. Die Geschwindigkeitsanzeige im Wagen zeigt immer etwa 65 km/h an. Aber wir sind zufrieden; unser Zug fährt und wir haben Sitzplätze. Andere Reisende sind da deutlich schlechter unterwegs … (Ausfälle, Verspätungen und Hitze: Im Sommer der Flug-Krise blamiert sich die Bahn)

Endlich kommen wir müde vom Nichtstun in Brugg an, den Kopf voll mit schönen Eindrücken und Erinnerungen an unsere Wanderung durch die Alpen.

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Toblach: Wanderung zu den Drei Zinnen

Schon liegt unser letzter Wandertag vor uns. Pünktlich um 8.30 Uhr werden wir abgeholt und zum Startpunkt im Fischleintalboden chauffiert. Wir sind gespannt auf die vielen Mitwanderer heute, hat uns der nette Rezeptionist doch gestern erklärt, oben bei den Drei Zinnen sei es wie in Rimini. Aber er hat uns darin bestärkt, die Route so zu laufen, wie unser Programm es vorsieht. Und wir werden nicht enttäuscht!

Und hoch vom Fischleintal!

Wir befinden uns im Naturpark Drei Zinnen (UNESCO-Weltnaturerbe) und wandern mit vielen anderen Berggängern durch das schöne Fischleintal. Man fühlt sich etwa so wie auf der 5-Seen-Wanderung. Die vielen Menschen sind aber alle sehr brav, nirgends liegt Abfall, sie grüssen und machen Platz, wenn wir von hinten kommen. Wir steigen knapp 1’000 Meter hinauf zur Dreizinnenhütte auf 2’438 Metern über Meer. Die erste Stunde ist zäh: Die Sonne brennt, und es ist heiss im Talkessel. Je höher man kommt, umso angenehmer wird es. Ein leichter Wind kühlt den Körper endlich, so dass man die Unmenge Schweiss nicht vergebens produziert.

Die Dreizinnenhütte am Horizont, und zwei der Zinnen ebenfalls

Nach knapp zwei Stunden haben wir es geschafft und erreichen die Dreizinnenhütte; und von dort hat man einen fantastischen Blick auf die Drei Zinnen. Und jetzt sehen wir auch, was der Rezeptionist meinte: Sehr viele Ausflügler machen den Rundweg vom Rifugio Auronzo zur Dreizinnenhütte und retour, und es herrscht Hochbetrieb auf den Wegen.

Die Dreizinnenhütte, alles andere als eine Hütte

Wir rasten kurz und geniessen den Anblick dieser drei spektakulären, fast 3’000 Meter hohen Zinggen in der wilden Bergwelt der Dolomiten. Während unserer Pause verschwinden auch noch die letzten Wattebäuschchen von den Gipfeln, so dass wir perfekte Fotos schiessen können.

Da sind sie: die Drei Zinnen! Ihr Kamm bildet übrigens die Sprachgrenze.

Wir sehen, dass unsere Route das Rienztal hinab nur wenig begangen wird, was uns frohlocken lässt. Dann zieht ein ganzes Rudel Bergläufer an uns vorbei – aber die werden uns bestimmt nicht im Weg sein.

Das obere Rienztal

Der zweite Teil unserer Wanderung ist nicht minder eindrücklich. Das Rienztal ist wild, fast eine Schlucht, auf beiden Seiten sind die Berge steil und zwei- bis dreitausend Meter hoch und überall sieht man Gerölllawinen hinabkommen. Wasser führt die Rienz aber im oberen Teil kaum, es wirkt alles sehr trocken. Auch ein vielversprechender Wasserfall ist leider nicht in Betrieb.

Noch ein Blick auf die Drei Zinnen

Der Abstieg ist recht kräfteraubend, denn der Weg ist felsig und oft voller Geröll, am Schluss läuft man praktisch im Flussbett. Zu Beginn des Abstiegs haben wir einen tollen Blick auf die Drei Zinnen, dann verschwinden sie, lugen aber immer wieder einmal zwischen den anderen Bergen hervor.

Eine wilde Sache: das Rienztal und hinten eine Zinne

Endlich erreichen wir das Landrotal. Von dort nehmen wir den Shuttle-Bus, für den wir bereits gestern die Tickets online reservieren mussten. Er kommt so schnell, dass ich mit Brille, Handy, Maske, Hut ein Gnusch habe, aber der Chauffeur nimmt uns mit nach Toblach. Ja, in Italien herrscht im öffentlichen Verkehr nach wie vor FFP2-Pflicht.

Müde, aber hochzufrieden kommen wir zurück ins Hotel. Das war ein grossartiger letzter Wandertag!

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Von Unterplanken nach Toblach

Der Kircherwirt hat uns gestern zwei Holidaypässe in die Hand gedrückt; Karten, mit denen man alle öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol nutzen kann. Die Karte ist ab der ersten Nutzung für sieben Tage gültig. Eine tolle Sache!

Der Holidaypass. Meistens gültig.

Wir stehen um 8:35 an der Haltestelle zusammen mit anderen Passagieren, alle steigen ein, halten ihre Abokarten an das Lesegerät beim Chauffeur; biip, biip, biip, tönt es vor mir. Ich auch rein, Karte an den Leser: biip. Dann Brige. Karte an den Leser: bonk. Nochmals: bonk; es tönt wie eine alte Windows-Fehlermeldung. Der Chauffeur: Diese Karte ist abgelaufen. Aha. Bis Unterplanken? Das macht dann € 1.50. Vermutlich hat irgendso ein Schlaubergergast vor uns die Karte schon genutzt und sie dem Kircherwirt wieder zurückgegeben, ohne etwas zu sagen.

Am Anschlag-Schopf in Unterplanken. Nein, wir sind nicht verwandt.
In Unterplanken wird noch seriös eingeheizt.

Unsere Tagesetappe weist dasselbe Höhenprofil wie gestern auf; schnell steil hoch und dann etwas flacher wieder herunter. Die gesamte Wegstrecke ist sehr angenehm, fast alles gute Forstwege, der Boden ist deutlich feinkörniger, fast sandig im Vergleich zu gestern. Beim Aufstieg sehen wir immer mehr von den Dolomiten.

Wollgras vor der Schuieralm.
Man wähnt sich am Sandstrand.

Wir erreichen bald die Schuieralm, den höchsten Punkt heute. Hier treffen wir auch die erste Person an heute; eine E-Bikerin mit ihrem Hund. Die Sitzgelegenheit oben ist improvisiert, weil der Besitzer der neuen Hütte gleich nebenan sein Grundstück mit einem mächtigen Zaun und mehreren schweren Kettenschlössern gesichert hat.

Auf der Schuieralm. Blick ins Tal.
Sitzen auf der Schuieralm.

Beim Abstieg kurz nach Fondeigen kommt uns ein junges Paar entgegen. „Sprechen Sie deutsch?“ Ja, tun wir. Das Paar will wissen, ob wir uns hier gut auskennen. Ja, klar. Wegen der Quelle. Dann zeigt er mir einen kleinen Faltplan mit den allerwichtigsten Wegen, aber nicht wirklich wandertauglich. Er weiss nicht, wo er sich befindet. „Wir sind etwas von der Route abgekommen, hier der blaue Punkt, das ist die Quelle“. Am blauen Punkt sind wir tatsächlich kurz vorher vorbeigekommen. Das ist aber keine Quelle, sondern ein Automat mit Bio-Produkten und Getränken. Wir schicken die beiden dort hoch, und hoffen das Beste für sie.

Der erwähnte Automat bei Fondeigen.
Blick in die Dolomiten.
Blick ins Tal nach Toblach.
Bei Wahlen. Brige atmet auf. Endlich beleuchtete Wanderwege!

Nach einer kurzen Gegensteigung erreichen wir Wahlen im Val Silvestre. Es ist schon ordentlich warm, aber uns läuft es gut, also verzichten wir auf den Bus und wandern nach Toblach mitten ins Zentrum, wo noch der Markt im Gang ist. Wir stärken uns im Schatten von Kastanien, freuen uns an den gut angezogenen Leuten und lassen ein wenig die Seele baumeln.

Auf einem nicht vorgesehenen, aber sehr schönen Umweg kommen wir am Toblacher Naturbadesee vorbei, wir passieren Neu-Toblach und erreichen bald das Hotel Germania, wo schon das Gepäck wartet und ein Umschlag unseres Tour-Operators. Dieser will wissen, ob wir morgen den Shuttle-Dienst für die Anfahrt zur Drei-Zinnen-Tour beanspruchen wollen. Wollen wir! Mehr dazu morgen.

In der Nähe des Hotels. Baggerarbeiten im Fluss Rienz.

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Von Matrei nach Gsies

Heute geht es gemächlich los. Unser Bus fährt erst um 9.18 Uhr und bringt uns das Iseltal abwärts nach Huben, eine Fahrt von gut zehn Minuten. Dann steigen wir um in den Bus, der das Defereggental hochfährt. Im ersten Bus waren wir etwa fünf Nasen, im zweiten sind wir vielleicht zu zehnt. Die Fahrt von Huben bis «St. Jakob im Defereggental, Maria Hilf» dauert gut vierzig Minuten und verzögert sich etwas durch eine lange Baustelle. Der Bus füllt sich und ist etwa halbvoll, als in St. Jakob – drei Haltestellen vor unserem Ziel – ein Gruppe von etwa 30 Leuten zusteigt. Der Chauffeur ist nicht begeistert, wir sind es auch nicht …

Blick zurück in Defereggental auf halbem Weg zum Gsieser Törl

Aber nun geht es los und gleich wieder steil bergauf Richtung «Gsieser Törl», wo die Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft. Offenbar wandern wir auf einem Schmugglerweg. Wir starten auf 1’422 Metern und steigen zuerst in einem stotzigen Tannenwald aufwärts, der randvoll mit reifen Heidelbeeren ist. Zwei deutsche Wanderer sind am Äsen, wir überholen sie und sehen dann keine Menschenseele mehr, bis wir nach Italien kommen. Es ist heiss, aber aus dem Lappbachtal steigt angenehm kühle Luft empor.

Wir wandern durch lichten Lärchenwald

Ab der sehr hübschen Lappbachalm (1’928 Meter) folgt ein malerischer Lärchenwald, bis wir die Baumgrenze hinter uns lassen. Der letzte Aufstieg geht über Wiesen, die mit unzähligen Bächen durchzogen sind. Auch die Kuhfladen fehlen nicht, so müssen wir recht konzentriert gehen, auch um kein Wegzeichen zu verpassen. Dann sind wir oben und schreiten nach Italien.

Inspizienz des Grenzsteins auf dem Gsieser Törl auf 2’205 Metern über Meer

Wir äugen ins Gsiesertal und glauben, die «Drei Zinnen» zu erspähen, wo übermorgen unsere Wanderferien zu Ende gehen werden.

Das Gsieser Tal

Aber auch sonst ist die Landschaft prächtig, egal in welche Richtung man blickt:

Tiroler Bergwelt

Ab dem Gsieser Törl herrscht ziemlicher Betrieb auf unserem Weg das Gsieser Tal hinab, denn es ist Sonntag, und viele Südtiroler machen einen Ausflug, verständlich bei dem herrlichen Wetter. Ausserdem ist das Tal ausgesprochen hübsch mit seinen Wiesen, Wäldern und Bergbächen, verfügt über einen guten Weg sowie diverse Einkehrmöglichkeiten.

Im Gsieser Tal

Auch wir machen eine kurze Pause, verpassen aber die Messner Hütte mit den berühmten Brennesseltaschen. Erst die Wartezeit auf den Bus, der uns von «Talschluss» (1’465 Meter) nach St. Martin ins Hotel bringt, verkürzen wir mit einer Einkehr.

Durstiges Wetter im Südtirol
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Von Mittersill nach Matrei

Der alte Säumerpfad über den Felber Tauern verbindet die Gemeinden Mittersill und Matrei. Die Strecke konnte nicht mit Fuhrwerken befahren werden, jeder der Säumer trug rund 60 kg Waren über den Pass, den Pferden und Eseln wurde das Dreifache aufgepackt. Die Wegzeit für die 39 Kilometer betrug 12 bis 13 Stunden.

Wir bescheiden uns auf das Kernstück des Übergangs und wandern vom Hintersee zum Tauernhaus. Die Strecke liegt teilweise im Nationalpark Hohe Tauern und begeistert uns. Allerdings raubt uns der ruppige Aufstieg vom Hintersee von 1313 Meter über Meer in der Falllinie hoch auf auf 2100 Meter über Meer grad ein wenig den Atem.

Im Nationalpark Hohe Tauern beim Parkplatz Hintersee.
Unterwegs. Ein Feuerfalter.
Ein steiler Anstieg? Das kostet uns ein Lächeln …

Hier treffen wir ein Paar, die beide einen Rucksack mit einem Gleitschirm tragen und oben drauf ein Mountain Bike schultern. Wo man hier Rad fahren kann, ist uns ein Rätsel.

Und das Ganze im MTB-Schuhen. Lieber die als wir.

Dann wird der Aufstieg etwas flacher, wir passieren das Nassfeld, den Plattachsee und die letzten Höhenstufen und erreichen das Tauernkreuz. Uff, wir sind ganz oben auf dem höchsten Punkt unserer gesamten Tour auf 2470 Meter auf der Landesgrenze zwischen Salzburg und Osttirol.

Beim Nassfeld.
Beim Tauernkreuz.

Leicht über der Passhöhe findet sich die St. Pöltener Hütte, die Terrasse ist gut besucht und vor der Hütte stehen einige Mountain Bikes. Wo man hier Rad fahren kann, ist uns immer noch ein Rätsel.

Der Abstieg Richtung Matrei hält im oberen Teil noch ein Schneefeld für uns bereit, der Rest ist deutlich weniger streng als die Aufstiegsseite. Und endlich erscheinen rechts hinten die Berge der Venediger Gruppe. Ein phänomenaler Anblick; gut, wir sind auch bei Kaiserwetter unterwegs heute!

Eine kurze Rutschpartie.
Und etwas Technik zwischendurch: Die Kappenisolatoren der Höchstspannungsleitung sind hier aus Glas; bei uns sind sie aus Keramik.
Und noch etwas Technik: Die Mastfundamente sind auch recht beeindruckend.
Die Venedigergruppe. Von links: Kristallwand (3310 M.ü.M.), Hoher Zaun (3451), Rainerhorn (3559), Schwarze Wand (3506) und endlich rechts aussen die zwei schneebedeckten Grossvenediger (3666) und Kleinvenediger (3471 M.ü.M.). Ein Klick auf das Bild vergrössert das Erlebnis.

Im Tal. Das Gletscherwasser vom Venediger hinten; der Seitenbach vorn).

Der Anblick begleitet uns auf dem gesamten Panoramaweg, dann geht es steil hinunter ins Tauernhaus. Hier verpassen wir den 13:57 Uhr-Bus um wenige Minuten und erhalten so zwei Stunden Nichtstun geschenkt. Brige leistet sich einen Coupe Dänemark und ich bestaune die Bimmelbahn, also den Traktor mit angehängtem Aussichtswagen, der von hier das Tal hoch fährt bis zum Fuss der Venedigergruppe nach Innergschlöss.

Der Coupe Dänemark (nicht mehr im Bild).
Beim Tauernhaus studiere ich die Schautafeln. So sah der Gletscher im Jahr 1860 aus.
Auch bei den Schautafeln: Man lernt nie aus.

Um 15 Uhr kommt der Bus, der Chauffeur steigt aus, setzt sich ebenfalls auf die Terrasse, wo schon seine ganze Familie sitzt und verbringt die nächste Stunde bei Kuchen und Eiskaffee. Um 16 Uhr fahren wir rund 20 Minuten talwärts ins Zentrum von Matrei, wo sich die Haltestelle direkt vor dem Hotel befindet.

Wir duschen, waschen das Wanderzeugs, erkunden das Dorf und gucken uns um für ein passendes Restaurant. Im Dorfzentrum ist richtig Betrieb, die ganze Gemeinde ist auf den Beinen, viele in Trachten. Kein Wunder, denn dieses Wochenende ist das traditionelle Schützenfest des Bataillon Wipptal-Eisenstecken!

Beim Nachtessen sehen und vor allem hören wir von der Restaurantterrasse aus den grossen Umzug mit Marschmusik und Schützen ohne Ende. Uns gefällt’s.

Was soll man sich wohl unter einem „Landesüblichen Empfang“ vorstellen?
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